Berlin/Mölln/Ratzeburg (pm). Mark Sauer aus Ratzeburg ist am heutigen Freitag (3. Dezember) im Schloss Bellevue in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Unter dem Motto „Engagement in der Einwanderungsgesellschaft“ würdigt der Bundespräsident zum Tag des Ehrenamtes den herausragenden Einsatz von insgesamt acht Frauen und sieben Männern für das Zusammenleben in Deutschland. Sie werden geehrt, weil sie sich in der Hilfe für Geflüchtete, für die Integration von Zuwanderern sowie durch ihren Einsatz gegen Antisemitismus, für Frauenrechte, den interreligiösen Dialog und bessere Bildungschancen verdient gemacht haben.
Mark Sauer hat nach dem von Rechtsextremisten verübten Brandanschlag in Mölln 1992 den Verein „Miteinander Leben“ gegründet, dessen Vorsitzender er seit fünfzehn Jahren ist. Auf seine Initiative wurde das Jugendbildungswerk „Open Mind“ ins Leben gerufen. Bis heute werden dort landesweit Bildungsangebote zu den Themenfeldern Antisemitismus, Demokratieförderung, Zivilcourage und Toleranz entwickelt und angeboten. Mehr als 7.000 Schüler begegneten so Zeitzeugen des Holocaust, machten Exkursionen zu Gedenkstätten und erarbeiteten Ausstellungen zum Völkermord an den Juden. Auch das Nachfolgeprojekt „Zugänge erweitern – Konzeptwerkstatt gegen Antisemitismus“ liegt ihm am Herzen.
Aktuell hat Mark Sauer eine Ausstellung zum Thema „Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein – gegen Antisemitismus“ erarbeitet, das sich an alle Schulen richtet. Er ist außerdem Mitorganisator der Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung und hat das Bündnis gegen rechtsextreme Aktivitäten in Ratzeburg und Umgebung mitgegründet.