Mölln (aa). Mit Jan Frederik Schlie wirft nach Joachim Rumohr ein zweiter Kandidat seinen Hut in den Ring für die Wahl zum Möllner Bürgermeister Ende Februar 2022. Der gebürtige Möllner ist auch der aktuelle Bürgervorsteher der Eulenspiegelstadt. Wie in diesem Amt will der 32jährige bewusst als parteiunabhängier Kanditat antreten. „Genauso verstehe ich das Amt des Bürgermeisters“, erklärt Schlie, der die nötigen Unterschriften für seine Kandidatur schon zusammen hat und sich daher nicht von seiner Partei, der Möllner CDU aufstellen lässt.
„Ich freue mich nun auf einen spannenden und fairen Wahlkampf“, so Jan Frederik Schlie beim Termin mit der Presse, zu dem er in den Möllner Hafen eingeladen hatte. Die Ortswahl sei nicht ohne Grund: „Die Stadtentwicklung sind ein zentraler Punkt für mich. Der Möllner Hafen und die Innenstadt sind die beiden großen Projekt der nächsten Jahre. Mein Ziel ist eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die Zukunft Möllns muss klimaneutral sein“, beschreibt Schlie seine Vorstellungen.
Die Aufgaben des Bürgermeister sieht er gesetzlich klar definiert. Die Kommunikation mit der Politik will er auf Augenhöhe betreiben. Mit einigen Möllner Parteien habe er schon Gespräche geführt, mit anderen stehe dies noch bevor. Schlie: „Es steht den Parteien natürlich frei mich zu unterstützen. Ich wünsche mir eine breite Basis.“ Die Unterstützung seiner eigenen Partei sei ihm sicher, wie der CDU-Fraktionsvorsitzende Horst Kuehn erklärt: „Er kann sich darauf verlassen, dass die CDU Fraktion hinter ihm steht. Er wird von uns unterstützt aber nicht vorgeschlagen von der CDU.“ CDU-Ortsvorsitzende Christiane Gehrmann ergänzt: „Es kann nur in unserem Sinne sein, einen jungen Bürgermeister zu bekommen, der die Stadt nach vorne bringt.“
Sein Alter sollte nach Jan Frederik Schlies Ansicht keine Rolle spiele. Er hält selbstbewusst seine bisherige Berufserfahrung dagegen. So ist er gelernter Rettungsassistent, hat das Studium als Ingenieur abgeschlossen. Schlie: „Durch die Verbindung zur Praxis konnte ich sowohl während des Studiums, als auch in einem Praxissemester im Fachdienst Feuerwehr und Rettungsdienst der Landeshauptstadt Schwerin, erste Erfahrungen in der Verwaltung sammeln.“ Nach dem Studium begleitete er für ein mittelständisches Unternehmen aus Lübeck die Digitalisierung von Abrechnungsdaten im medizinischen Bereich vom analogen Zeitalter ins digitale Medium. „Die direkte und enge Kundenbetreuung gehörte ebenso zu meinen Aufgaben, wie die Umsetzung von Projekten für Landkreise, Städte und Gemeinden“, führt Schlie aus. Seit 2017 ist er für den DRK-Kreisverband Herzogtum Lauenburg tätig. Erst als Leiter der Stabsstelle Bevölkerungsschutz mit Verantwortung für die DRK-Katastrophenschutzeinheiten im Kreis, später als stellvertretender Kreisgeschäftsführer mit Betriebsfeldern im Bereich Wohlfahrt- und Sozialarbeit, Pflege, Kita und Breitenausbildung und zuletzt als Betriebsleiter mit direkter Personalverantwortung für über 150 Mitarbeiter im Rettungsdienst. Schlie: „Hier habe ich tagtäglich mit der internen Verwaltung, aber auch den Kreisbehörden Kontakt, um die präklinische medizinische Versorgung im Kreis Herzogtum Lauenburg auch unter schwierigen Bedingungen sicherzustellen.“
Schlie zu seinen Zielen: „Das Fundament sind die örtlichen Unternehmerinnen und Unternehmer. Der enge Kontakt zwischen Wirtschaft und Verwaltung ist selbstverständlich und die Wirtschaftsförderung, das Stadtmarketing und der Tourismus, müssen Hand in Hand greifen. Neben der Entwicklung der Innenstadt, werden mit der Entwicklung des Möllner Hafens die Weichen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gestellt. Durch unsere Lage zwischen Seen und Wäldern, sind die Freizeitaktivitäten zahlreich. Dies wird unterstützt durch unsere zahlreichen Vereine und Verbände. Damit sind wir auch in Zukunft weit über den Hamburger Speckgürtel der Anziehungspunkt für junge Familien.
Doch auch darüber hinaus gibt es viel Entwicklungspotential. Dabei spielt der Faktor
Tourismus eine ebenso große Rolle, wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die bedarfsgerechte Abdeckung des schulischen und außerschulischen Bildungsangebotes. Und dies unter Beachtung der ökologischen Auswirkungen und mit der Zielsetzung der nachhaltigen und klimaneutralen Weiterentwicklung unserer Stadt.“
Schlie abschließend: „Ich möchte in den kommenden Jahren mit all meiner Tatkraft zur Weiterentwicklung in Mölln beitragen. Daher habe ich allen Parteien und politischen Vertretungen der Möllner Stadtvertretung ein Angebot gemacht. Durch meine vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in unserer Stadt bin ich gut vernetzt und kenne die Menschen vor Ort. Und Sie kennen mich. Das ehrenamtliche Engagement ist herausragend und muss anerkannt und gefördert werden. Nur gemeinsam können wir für Mölln das Beste erreichen. Mein Lebensalter macht deutlich, dass ich nicht meine Rente aufbessern möchte, sondern diese Stadt – unserer Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern langfristig dienen möchte.“