Ratzeburg (pm). Der Ratzeburger Jugendbeirat hat im Rahmen eines Workshoptages im Ratzeburger Rathaus unter dem Titel „PIMP YOUR PARTNERSTADT“ eine eigene Europaagenda entwickelt. Ziel ist, Impulse für einen Austausch und eine themen- wie projektbezogene Zusammenarbeit mit Jugendlichen in den europäischen Partnerstädten der Inselstadt zu setzen.
Begleitet durch das Moderationsteam des Vereins Politik zum Anfassen e.V. und Stadtjugendpfleger Peter Linnenkohl berieten die Ratzeburger Jugendbeirätler ausgehend von ihren bisherigen Besuchserfahrungen im polnischen Sopot und im belgischen Esneux, in welchen Themenfeldern sich Kooperationsmöglichkeiten bieten könnten und in welcher Weise eine Kontaktpflege möglich ist. So wurden Ideen gesammelt und diskutiert wie die Ausrichtung eines Kennlern-Camps für Jugendliche aus den Partnerstädten, die Durchführung von internationalen Jugend-Kulturtagen oder die Nutzung digitaler Projektformate, wie ein ESport-Event oder audiovisueller Informationsprogramme für digitalen Austausch. Ebenso fand eine stärkere Kooperation zwischen den Schulen der Partnerstädte unter Beteiligung der jeweiligen Schülerparlamente Aufnahme in die Europaagenda des Ratzeburger Jugendbeirates.
„Wir konnten viele Themen identifizieren, die Jugendliche in all unseren Partnerstädten interessieren dürften, allen voran natürlich der Klimaschutz oder die Digitalisierung, aber auch einfach das gegenseitige Kennenlernen als junge Europäer, die bald die Verantwortung tragen werden“, sagte Jugendbeiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz. Ein erster Schritt zur Umsetzung der Ideen wurde während des Workshoptages erfolgreich ausprobiert. Es kam eine Online-Konferenz mit dem frisch gegründeten Jugendbeirat der polnischen Partnerstadt zustande. Per Videostream auf Englisch stellten die Ratzeburger Jugendlichen sich und ihre Ideen vor und lernten im Gegenzug ihre polnischen „Amtskolleg*innen“ persönlich kennen. Dabei wurde schnell deutlich, wie unterschiedlich die Voraussetzungen von Jugendbeiratsarbeit sind und wie stark die Jugendlichen in Sopot mit Unterstützung ihrer Stadtverwaltung für ihre Beteiligungsrechte kämpfen müssen, während der Zentralstaat die Möglichkeiten dazu in Schulen zusehends stark einschränkt. Es wurde ein persönliches Treffen vereinbart, das im Zuge der geplanten Europaexkursion nach Sopot Anfang Oktober erfolgen soll. „Im Gespräch mit den polnischen Jugendlichen ist einmal mehr klar geworden, wie wichtig aktive Jugendbeteiligung ist, auch im Sinne von Demokratiestärkung“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Vivian Ndubuisi.
Der Workshop „PIMP YOUR PARTNERSTADT“ wurde gefördert durch die „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend).