Kiel/Pogeez (pm). Bereits Ende August hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vier engagierte Menschen aus Schleswig-Holstein mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ministerpräsident Daniel Günther überreicht die Auszeichnungen am Dienstag, 24. August, in Kiel. Geehrt wurden neben Elisabeth Haase (Kiel), Hildegund Hergenhan (Kiel) und Hartmut Trimpler (Holtsee) auch die die Pogeezer Bürgermeisterin Christiane Füllner.
Aus der Laudatio:
„Christiane Füllner hat sich in der kommunalen Selbstverwaltung als Bürgermeisterin der Gemeinde Pogeez herausragende Verdienste erworben. Seit über drei Jahrzehnten liegen Ihr das Wohl der Bürgerinnen und Bürger sowie die Zukunft der Gemeinde sehr am Herzen.
Während Ihrer Amtszeit konnte sie bedeutende Projekte anstoßen und umsetzen, unter anderem die kontinuierliche Erschließung von Baugebieten und Schaffung von Wohnraum sowie der Anschluss an das Breitbandnetz und die deutliche Verbesserung sowie Neugestaltung der Ortsdurchfahrt in der Gemeinde Pogeez.
Für Christiane Füllner ist der Brandschutz eine wichtige Aufgabe. Aufgrund des Nachwuchsmangels bei den Freiwilligen Feuerwehren Pogeez, Groß Disnack und Buchholz setzte sie sich mit Erfolg für eine Fusion der Wehren ein und machte sich für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses sowie die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges stark.
Sie war in jungen Jahren auch eine der ersten Frauen in einer Freiwilligen Feuerwehren im Lande.
Daneben ist Christiane Füllner Verbandsvorsteherin im Gewässerentwicklungsverband Stecknitz-Trave und im Kirchengemeinderat der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde St. Georgsberg in Ratzeburg aktiv.
Daneben ist sie Verbandsvorsteherin im Gewässerentwicklungsverband Stecknitz-Trave und im Kirchengemeinderat der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde St. Georgsberg in Ratzeburg.“
Christiane Füllner erklärte in ihrer Rede: „Und es ist ja wirklich motivierend und erbauend, wenn man spürt, dass sein ehrenamtliches Engagement positiv wahrgenommen wird. Als ich am Sonntag die Geburtstagsfeier 75 Jahre SH erlebt habe, war ich auch ein wenig stolz, dass ich auch ein kleiner gestaltender Baustein, für unser schönes Land bin. Und das gilt ja mit Sicherheit auch für Sie.
Die heute geehrten Bereiche Soziales- Sport- Kultur- Tierschutz und Kommunalpolitik repräsentieren Kernbereiche unserer Gesellschaft, die ohne ehrenamtliches Wirken so nicht möglich wären. Leider nehme viele Mitbürger das allerdings als Selbstverständlich hin.
Es gehört leider auch zunehmend zum ehrenamtlichen Alltag, dass man zum Teil sehr grob kritisiert wird, wenn man diese oder jene Einzelinteressen berührt. Das führt auch zu immer mehr Vorbehalten, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Es ist meine Erfahrung, dass das ehrenamtliches Wirken nicht nur der Sache dient, oder den Ehrenamtler und die davon Profitierenden erfreuen. Ich erfahre immer wieder, ehrenamtliches Engagement ist auch ein wesentlicher Kristallisationspunkt für soziale Kontakte und damit auch für den wichtigen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Doch leider habe gerade in der letzten Woche auf einer DLRG Versammlung erfahren, dass die Bereitschaft, sich verbindlich zu engagieren, spürbar nachlässt.
Deshalb ist es über unser eigenes Tun hinaus wichtig, das Ehrenamt zu pflegen, gute Voraussetzungen dafür zu sichern und bei allen Gelegenheiten dafür zu werben. Herr Ministerpräsident, ich will aber auch noch eine Anmerkung aus meinen eigenen Tätigkeitsfeld anfügen. Wir haben in Schleswig-Holstein eine sehr kleinteilige,
ja zum Teil sogar filigrane kommunalpolitische Struktur. Im Laufe meiner Amtsjahre hat es immer mal wieder Bestrebungen gegeben, größere Einheiten zu schaffen. Zum Glück sind sie gescheitert. Denn wir haben da vor anderen Bundesländern wirklich ein Juwel.
Nirgendwo sonst ist der Anteil ehrenamtlich engagierter Bürger so groß wie in unseren Dörfern und Gemeinden – ob in Gemeindevertretungen, Feuerwehren, Sport sowie vielen anderen auch heute angesprochen Bereichen. Und Nirgendwo gibt es so wenig soziale und gesellschaftlich Konflikte, wie hier. Im täglichen Alltag vor Ort spüren wir, dass wir uns in einer schwierigen gesellschaftspolitischen Situation, im Miteinander der Bürger befinden. Da sind unserer Dörfer, da ist der ganze ländliche Raum noch ein wichtiger Stabilitätsfaktor.“