Ratzeburg (pm/aa). Per Bürgerentscheid wurde am vergangenen Sonntag (22. August) Gunnar Koech mit einfacher Mehrheit von den Ratzeburgern als Bürgermeister abgewählt. Sie folgten damit dem Vorschlag der Stadtvertretung, deren Fraktionen einstimmig die Abwahl initiierten. Letztere zeigen sich in ersten Reaktionen erleichtert über das Ergebnis.
„Nach dem Abwahlergebnis ist die FRW sehr erleichtert, dass die Bürger dieser Stadt dem vorherrschenden Populismus, der Empathielosigkeit gegenüber den Verantwortlichen in den Schulen, der Herabwürdigung der Leistungen ehrenamtlich tätigen Menschen in der Feuerwehr und im Jugendbeirat sowie gegenüber der Stadtvertretung als gewähltem Souverän, ein Ende gesetzt hat. Wir sind sehr froh, dass die Mehrheit der Ratzeburger durch dieses Abstimmungsergebnis den Fraktionen sowie den betroffenen Institutionen Glauben geschenkt hat“, schreibt der Fraktionsvositzende der Freien Wähler, Jürgen Hentschel. In den letzten drei Monaten habe sich gezeigt, und mit dem Wahlergebnis habe es sich bestätigt, dass die demokratischen Mechanismen greifen, wenn versucht wird, tiefe Gräben zwischen den einzelnen Institutionen zu ziehen. Hentschel: „Wir sind ein Stück weiter zusammen gerückt und haben mit diesem Wahlergebnis die Gräben mit einem Streich zugeschüttet.“
Bereits am Mittwoch will sich die FRW-Fraktion treffen, um zu beraten, welche Kriterien zukünftig als Mindestqualifikation zur Neubesetzung des Bürgermeisters für die FRW gelten sollten, damit dieser anspruchsvolle Leitungsposten angemessen ausgefüllt werden kann.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Uwe Martens erklärte noch am Abend nach der Abwahl: „Ratzeburg lebt und muss nicht belebt werden! Die Ratzeburgerinnen und Ratzeburger haben entschieden. Ab morgen wird nicht mehr nach hinten geschaut!“