Herzogtum Lauenburg (pm). Am Dienstagnachmittag rückten etwa 100 Einsatzkräfte aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg mit Ihren Einsatzfahrzeugen aus, um sich auf den Weg zur Fluthilfe nach Westdeutschland zu begeben. Das Land Schleswig-Holstein hatte am Montag Einheiten mit Bergungs-, Versorgungs- und Transportfähigkeiten aus dem Kreis zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte angefordert. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus den Feuerwehren und dem Rettungsdienst haben sich am Nachmittag in drei Kolonnen zunächst auf den Weg nach Neumünster gemacht, wo sie sich unter Landesleitung stellen und nach Bedarf zu passenden Einheiten zusammengefasst werden. Gemeinsam soll es dann am frühen Abend Richtung Süd-Westen in den Bereitstellungsraum am Nürburgring gehen, wo die örtliche Einsatzleitung dann über die frischen Kräfte verfügen kann.
In den Einsatz ging es am Nachmittag für die Technische Brandschutzbereitschaft des Kreises, die vor allem mit Berge- und Räumgerätschaften ausgestattet ist und sich damit besonders für Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet eignet. Die Technische Brandschutzbereitschaft besteht aus sechs sogenannten HLF 20, also Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen, sowie Unterstützungsfahrzeugen der Wehren aus Groß Grönau, Geesthacht, Dassendorf, Börnsen, Ratzeburg und Berkenthin und ist mit 69 Kameraden dieser Wehren, unterstützt durch die Wehren aus Büchen und Schwarzenbek sowie die Löschfahrzeuge KatS des Kreises, besetzt. Aus dem rettungsdienstlichen Bereich sind die Führungsgruppe Sanität, DRK Ortsverein Büchen, mit zwei Fahrzeugen und fünf Einsatzkräften sowie die Sanitätsgruppe Transport, besetzt durch den DRK Büchen und Schwarzenbek, den ASB Mölln und die DLRG Oberelbe, mit drei Krankentransportwagen und zwei Rettungswagen und zehn Helfern im Einsatz. Hinzu kommen 16 Helfer der Betreuungsgruppe der DLRG Ratzeburg sowie der Logistikgruppe der DLRG Oberelbe mit ihren fünf Lkw. Ebenfalls dabei ist ein Trinkwassermodul des Löschzug Gefahrgut vom Kreisfeuerwehrverband.
Die Einheiten verlegten am Nachmittag in drei Wellen nach Neumünster. Landrat Dr. Christoph Mager war in Elmenhorst in der Feuerwehrtechnischen Zentrale vor Ort um den Einsatzkräften vor allem eine gute Heimkehr zu wünschen, aber auch um auf den Einsatz vorzubereiten: „Die Einsatzkräfte werden zum Teil schlimme Bilder erwarten, die Zerstörungskraft des Hochwassers war deutlich stärker als etwa beim Elbehochwasser in Lauenburg. Dennoch kann ich versichern, dass sich die Menschen in der Katastrophenregion sehr auf die Hilfe aus dem Norden freuen.“
Als Geschenk für den Weg erhielten die Einsatzkräfte eine Kreisflagge um ihr Nachtlager mit einem Stück Heimat kenntlich machen zu können. Einige Nächte werden sie auch im Einsatz verbringen müssen, dieser soll nämlich voraussichtlich bis Sonntag andauern.