Güstrow (pm). Endlich wieder Triathlonluft nach über zwei Jahren dank Corona erzwungener Wettkampfpause, dachte Karsten Weyland, als er sich für Güstrow zur Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Rad, 10 km Laufen) anmeldete. Noch mehr freute ihn aber, dass sein Sohn Hagen – gerade erst von den Deutschen Meisterschaften im Rudern zurückgekehrt – spontan sagte, er könnte ja auch mal starten.
Petrus meinte es zwar morgens nicht so gut, es schüttete stundenlang aus Eimern, aber Hauptsache es geht zum Wettkampf. Und rechtzeitig zum Start war es auch in der Barlachstadt mit dem Regen vorbei. Aber auch so war der Tri-Fun Güstrow, der gerne als „Der härteste im Norden“ bezeichnet wird, ein anspruchsvolles Rennen: Schwimmen bei starkem Wind, der natürlich auch auf dem Rad nicht hilfreich war, dazu fast 600 Höhenmeter auf den 40 Kilometer und abschließend der Lauf über durchfeuchtete matschige Waldböden.
Karsten Weyland startete zuerst zum Schwimmen. Das lief gut, ab in die Wechselzone (WZ) und den Neopren schnell ausgezogen, bis ihm auffiel, dass der am Fußgelenk befestigte Chip zur Messung der Zeiten war weg. Weyland lief die Wege der WZ nochmal ab, drehte seinen Neo von links nach rechts und dann nochmal zurück – kein Chip zu finden. Was nun? Nach Gesprächen mit den Ordnern wurde entschieden, auf Handstoppung durch die Ordner im Ziel zu gehen. Nach vielen verlorenen Minuten konnte er endlich aufs Rad, fuhr dort dann neue persönliche Bestzeit und konnte noch auf dem schweren Boden einen sehr guten Lauf folgen lassen. Am Ende reichte es trotz der in der WZ verlorenen Zeit für den Sieg in der Altersklasse. Damit konnte er seinen Erfolg wiederholen, denn auch bei seinem letzten Start in Güstrow holte er den ersten Platz. Vor allem scheint seine Vorbereitung auf den Ironman im August in Hamburg „zu laufen“.
Etwa eine Stunde später startete Hagen zu seinem ersten Triathlon im Hauptfeld, also bei den Erwachsenen. Überhaupt hatte er bisher erst einen Triathlon bei den Schülern absolviert. Da er spontan und ohne Vorbereitung startete, war schwer einzuschätzen, wie es laufen könnte. Aber es lief! Schon beim Schwimmen einer der wenigen, die ohne das Hilfsmittel Neopren schwammen, stieg er dennoch als dritter der Männer aus dem Wasser. Auch beim Rad ließ er sich nicht davon abschrecken, dass die Konkurrenz Triathlonräder fuhr und gab richtig Gas, wie auch beim abschließenden Lauf. Sieg in der Altersklasse und im Gesamtfeld der Männer ein erstaunlicher vierter Platz, obwohl er mit noch nicht einmal 16 Jahren der Jüngste im Feld war.