Herzogtum Lauenburg (pm). Abfallwirtschaft mit digitalen Hilfsmitteln modernisieren, effizienter gestalten, um Emissionen zu reduzieren und dabei auch zur Gebührenstabilität und Kundenfreundlichkeit beizutragen, das sind die Ziele der CDU Kreistagsfraktion für den Kreis Herzogtum Lauenburg. Besprochen haben die Christdemokraten erste Wege und Ideen nun mit dem Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft AWSH Dennis Kissel.
In konstruktivem Austausch wurden Herausforderungen besprochen, Ideen gesammelt und neue Lösungswege angedacht -und auch die Nutzung von Recyclingbaustoffen wurde intensiv diskutiert. „Im Mittelpunkt unserer Überlegungen auf dem weiteren Weg zu einer ressourcenschonenden Abfallwirtschaft stehen die Kunden und Endverbraucher “, sagt Fraktionsvorsitzender Norbert Brackmann. Dabei hätten IT und digitale Anwendungen eine besondere Bedeutung: Der Einsatz von „intelligenten“ Mülltonnen und Containern unterstützt eine gezielte Tourenplanung für kurze Wege und eine bessere Auslastung der Fahrzeuge mit gleichzeitiger Reduzierung von Leerfahrten.
Sensorbasierte Technik könnte ein Lösungsansatz sein, meinen die Christdemokraten: „Wenn der Fahrer des Sammelmüllwagen bei Schichtbeginn eine bereits definierte Route vorliegen hat, werden ausschließlich Sammelbehälter angefahren, die bereits voll genug sind und eine Leerung Sinn macht. “Preisgestaltung und Kostenentwicklung der Auswirkungen im Klimaschutz müsse dabei aber immer in den Blick genommen werden und dürfe den Kunden nicht über Gebühr belasten. „Lokale Kundenbefragungen werden wir daher unterstützen, um bessere Datengrundlagen zur Optimierung in der Abfallwirtschaft zu erhalten“, sagt Brackmann.
Zudem könnten digital aufbereitet auch die Zahl der Fehlsortierung, sogenannte Fehlwürfe, verringert werden.Nach der Sommerpause beginnt die Beratung dieser neuen Konzepte im Regionalentwicklungsausschuss des Kreises: Die Anliegen der kommunalen Familie dabei nicht außer Acht zu lassen, ist das erklärte Ziel von dem Ausschussvorsitzenden Michael Sauerland aus Linau: „Insbesondere wünschen wir uns einen Anschub der Digitalisierung in der Abfallwirtschaft mit dreizehn Recyclinghöfen im Gebiet der beiden Kreise Lauenburg und Stormarn und einer jährlichen Anzahl von gut 600.000 Besuchen. Web-oder Appbasiert können wir uns einiges vorstellen, um den Ressourcenschutz und Effizienz voranzubringen. Mit Wertstofflotsen auf den Recyclinghöfen besteht weiterhin der direkte Kontakt zum Kunden, dem man in Übergangsphasen beratend zur Seite stehen und zur Aufklärung beitragen kann.“
„Insgesamt bedarf es einer Bewusstseinsschärfung: Müll in der Landschaft und Stellplatzabfälle neben den Sammelcontainern müssen verringert werden“, sagt Umwelt-und Klimaschutzfachsprecher Ingo Westphal. Die Nutzung von Bioabfallbehältern könne außerdem um ein Drittel gesteigert werden im Kreis Herzogtum Lauenburg. „Die Systeme müssen den Bürger dabei unterstützen und dazu motivieren, den Abfall flexibel auf den ‚richtigen Entsorgungsweg‘ zu bringen.“ Erste Beiträge zu einem verstärkten Klima-und Ressourcenschutz hatten die Fraktionen von CDU und Bündnisgrünen bereits beschlossen: Unter dem sperrigen Verwaltungstitel „Abfallarme Beschaffung“ ist der Kreis gehalten, Mehrwegsysteme für Veranstaltungen zu nutzen. Und auch im ehrenamtlichen Bereich unter anderem der Hilfsorganisationen besteht schon jetzt die durch den Kreis mitfinanzierte Möglichkeit, über einen mobilen Spülwagen, Einweggeschirr zu vermeiden.