Mölln/Berlin (pm). Er war der populärste Textdichter Deutschlands. Er schrieb unzählige Hits für den deutschen Film, machte viele Lieder zu Kassenschlagern, die jeder kannte: Bruno Balz, 1902 in Berlin geboren und 1988 in Bad Wiessee gestorben, schrieb rund 1300 Lieder wie „Davon geht die Welt nicht unter“, „Kann denn Liebe Sünde sein“ oder „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen.“ Weil der Name Bruno Balz in Vergessenheit geraten ist, hat der Möllner Claudio Maniscalso in Berlin erstmals einen Chanson-Preis für eine herausragende Text-Interpretation mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgelobt. Gewinner wurde der 26-jährige Schauspieler Torben Appel aus Lübeck.
„Ich bin unheimlich stolz über den Preis, auch weil ich zwar ein ausgebildeter Schauspieler bin aber kein Sänger. Dass ich mich doch durchgesetzt habe, darüber bin ich sehr, sehr glücklich“, sagt Torben Appel, der erste Erfahrungen im Jugendclub des Theaters Lübeck sammelte. Unter 200 Kandidaten überzeugte er die Jury, bestehend aus Komponisten, Sängern, Dirigenten und Regisseuren, beim Bundeswettbewerb Gesang für Musical/Chanson in Berlin eindrucksvoll.
Warum jetzt ein Bruno Balz Chanson-Preis? „Ich möchte Bruno Balz zu der Berühmtheit verhelfen, die er verdient“, sagt Claudio Maniscalco, der von den Erben als Kurator beauftragt wurde, dem Namen Balz in der Kulturszene wieder Glanz zu geben. „Viele kennen seine Lieder, aber kaum jemand weiß, wer sie getextet hat. Dabei schrieb er unter anderem Lieder für Zarah Leander, Heinz Rühmann und Udo Jürgens Hits, die jeder mitsingen kann.“ Claudio Maniscalco, Schauspieler, Synchronsprecher, Sänger und Theaterproduzent, gewann übrigens selbst einmal den Bundeswettbewerb für Gesang in Berlin. 1983 wählte ihn die Jury in den Kategorien Musical, Chanson und Song auf Platz eins. Ein gutes Omen für Torben Appel und ein vielversprechender Start für den Bruno Balz Chanson-Preis.