Breitefelde (pm). Die SPD Breitenfelde sieht angesichts der Situation beim LKW-Durchgangsverkehr auf der L200 weiterhin die Notwendigkeit zum Handeln. Deshalb hat die SPD-Gemeinderatsfraktion erneut einen Antrag hierzu zur nächsten Gemeinderatssitzung gestellt. Ziel: Die Gemeinde Breitenfelde soll mit einer Stimme in dieser Frage sprechen und es soll deutlich werden, dass die gesamte Gemeindevertretung dort dringenden Handlungsbedarf sieht.
Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende, der langjährige Kreistagsabgeordnete Gunar Schlage: „Ich meine, bei diesem Punkt sollte die Zeit der vagen Lippenbekenntnisse endlich ein Ende haben – hier hat die gesamte Gemeindevertretung eine Verantwortung. Sicherlich ist es so, dass die Hürden für eine Sperrung des LKW-Verkehrs auf einer Landesstraße relativ hoch sind. Andererseits kann man doch nicht ernsthaft darauf warten, dass es zu weiteren schweren Unfällen insbesondere im Bereich des Kindergartens kommt, bevor man initiativ wird. Der Vorschlag, es müsse nur die Beschilderung an der Kreuzung B 207/Dorfstraße geändert werden, erscheint mir ein wenig blauäugig und naiv. Die LKWs werden sowohl von der A24 kommend als auch Richtung A 24 fahrend weiter dem Navi und der kürzeren Strecke durch die Dorfstraße folgen. Damit wäre gar nichts gewonnen! Die Position des Kreises kann ich im 1. Schritt aus rechtlicher Sicht nachvollziehen. Der besonderen Situation insbesondere für die Kinder und auch für die älteren MitbürgerInnen muß aber Rechnung getragen werden. Wir wollen eine Lösungssuche nicht erst, nachdem es zu weiteren schweren Unfällen dann auch mit Personenschäden gekommen ist. Deshalb steht das Thema bei der SPD in der Gemeindevertretung ja auch schon seit Jahren auf der Agenda. Der Kreis räumt ja auch selbst ein, dass es trotz der Mindestbreite der Straße bei LKW-Gegenverkehr zu Ausweichmanövern auf dem Gehweg kommt – da hilft auch die Tempo 30-Zone nicht, die es im Bereich Kindergarten seit Jahren gibt“.
Gunar Schlage weiter: „Die SPD hat schon seit geraumer Zeit Unterstützung von unserer Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer und den beiden MdLs Kathrin Bockey sowie dem verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Kai Vogel. Ich denke, wir sind an einem Punkt, neben einer klaren Positionsbestimmung seitens der Breitenfelder Gemeindevertretung auch die Unterstützung der Landtagsabgeordneten anderer Parteien aus dem Wahlkreis Lauenburg-Nord einzufordern. Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) hat sich Jahr 2018 bereits für die Gemeinde Pogeez bei den dortigen Verkehrsproblemen eingesetzt. Deshalb erwarten wir von ihm auch für Breitenfelde Unterstützung. Für die Grünen kommt der versierte Rechtspolitiker Burkhard Peters aus dem Wahlkreis, die F.D.P. ist mit Christopher Vogt aus Nusse vertreten. Wenn ich vor Augen habe, dass vor über zehn Jahren auch in Lauenburg auf der B 5, also einer Bundesstraße, eine Sonderregelung durch das Land getroffen werden konnte ,stellt sich die Frage, wieso so etwas aufgrund der Situation in Breitenfelde auf einer Landesstraße nicht möglich sein soll. Wir erwarten, dass die Bürgermeisterin nach der zu Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung zeitnah die Unterstützung aller MdLs aus dem Wahlkreis einfordert und zum Beispiel zu einem „Runden Tisch“ einlädt – unabhängig von den Ergebnissen eines noch zu erstellenden Lärmgutachtens“.
Nach Ansicht der SPD Breitenfelde gilt es abzuwägen. Laut Routenplaner betragen die Mehrkilometer Richtung Lübeck und A 20 beziehungsweise umgekehrt bei Nutzung der Abfahrt Talkau statt der Abfahrt Hornbek gut sechs Kilometer. Wirtschaftliche Aspekte der LKW-Unternehmen würden wir in Abwägung zu Sicherheitsbedürfnissen der Breitenfelder Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Senioren nachrangig sehen. Das Thema Mehrausstoss CO2 durch eine etwas längere Strecke haben wir natürlich vor Augen, aber auch hier gilt es zu gewichten, bis der LKW-Verkehr perspektivisch minimiert (durch Verlagerung auf Schiene) wird oder endlich umweltfreundlichere LKWs im Einsatz sind.