Mölln (aa). Am 27. Februar 2022 ist turnusgemäß wieder Bürgermeisterwahl in Mölln. Anfang August erklärte der amtierende Bürgermeister Jan Wiegels, dass er nicht für eine dritte Amtszeit als Verwaltungschef antreten wird. Mit Joachim Rumohr tritt nun der erste Kandidat vor, der öffentlich erklärt sich zur Wahl stellen zu wollen.
Joachim Rumohr, 55 Jahre, Unternehmer, Berater, Netzwerker, erster Vorsitzender der ‚Wirtschaftlichen Vereinigung Mölln‘, Mitglied im Stiftungsrat der Gemeinschaftsstiftung Mölln, Herausgeber des Podcast ‚Moin Mölln‘, wohnhaft in Mölln seit 2008 und laut eigener Aussage ‚vom ersten Tag an Möllnbegeistert‘. „Mölln ist für mich mehr als Heimat. Die wohl schönste Kleinstadt Deutschlands begeistert mich mit allem, was sie zu bieten hat. Ich fühle mich zu Hause in dieser großartigen Stadt“, so Rumohr.
Doch was treibt ihn darüber hinaus raus aus seinem bislang gewohnten Metier, rein in die Rolle eines Verwaltungsleiters? Dazu Rumohr: „Ich will noch mal eine Herausforderung haben. Ich bin seit langem mal wieder aufgeregt – das ist ein gutes Gefühl.“ Dass er selber kein Experte in Verwaltungsrecht ist, sieht er nicht als Problem: „Ein Bürgermeister ist für mich mehr als nur ein Verwaltungschef. Ich habe bereits gesehen, dass die Möllner Verwaltung einen guten Job macht. Mölln hat einen gut strukturierten Haushalt. Die brauchen im Stadthaus keinen, der ihnen erklärt, wie Verwaltung geht. Sie brauchen jemanden, der sich in Menschenführung auskennt. Momentan leite ich drei verschiedene Unternehmen. Ich traue mir daher zu als Bürgermeister den Überblick zu behalten. Zudem muss man nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht“, sagt er mit Verweis auf sein Tablett, wo er der aktuellen Gemeindeordnung und vielem mehr nur einen Klick entfernt ist. „Meine Stärke ist, dass ich mich schnell informiere. Und mit der Bürokratie zurecht zu kommen, ist für mich gerade die Herausforderung, die es für mich so spannend macht.“ So habe ich bereits ein Seminare hinter sich, um beispielsweise zu lernen, was ist ein Verwaltungsakt und was steckt dahinter. „Diese Seminare haben mich in meinem Entschluss, genau da rein zu gehen, bestätigt. Ich finde es spannend. Und ich bin auch sehr regeltreu.“
Zahlreiche Mitarbeiter der Möllner Stadtverwaltung würden in den nächsten Jahren altersbedingt ausscheiden. Joachim Rumohr sehe es als eine seine Aufgaben als neuer Bürgermeister, die Attraktivität der Arbeitsplätze zu steigern. „Um Nachwuchs für einen Job in der Möllner Stadtverwaltung zu interessieren. Es geht darum, die Verwaltung auch in Zukunft arbeitsfähig zu halten“, erklärt Rumohr. Zudem wolle er die Digitalisierung der Verwaltung weiter vorantreiben, so dass beispielsweise auch Formulare auch künftig direkt online ausfüllbar sind.
Dass die Stadtpolitik gegenüber dem Bürgermeister weisungsbefugt und eine gute Zusammenarbeit das Gebot der Stunde ist, sei Rumohr bewusst: „Das sehe ich auch durchaus positiv. Ich bin ein Mensch, der immer offen für andere Ideen ist. Ich bin gerne mit anderem im Diskurs und Austausch und arbeite mit anderen Menschen zusammen an einer Lösung. Ich bin da ein absoluter Teamplayer. Ich bin Mensch, der sagt ‚meine Ideen sind immer die besten‘. Ich bin sehr harmoniebedürftig. Ich kenne meine Grenzen als Bürgermeister, bin aber auch gut darin, andere zu begeistern und Streit zu schlichten“.
Was sind die dringendsten Probleme der Stadt? „Ich habe auf jeden Fall keine neuen Probleme gefunden. Ich denke, wir haben genug mit den bestehenden zu tun, wie zum Beispiel den Schulsanierungen. Da bleibt finanziell auch nicht viel Spielraum noch neue Dinge anzugehen. Wenn es soweit ist, könnte ich mir aber vorstellen, das eine oder andere nochmal mit einen anderen Blickwinkel zu betrachten“, meint Rumohr.
Darüber hinaus sei er neutral und trete als parteiunabhängiger Kandidat an. „Ich habe mich auch schon bei fast allen Parteien in Mölln gemeldet und stehe für Gespräche bereit“, zeigt sich Rumohr offen, für den es nun heißt 135 Unterschriften zu sammeln, die seine Kandidatur unterstützen. „Ich gehe davon aus, dass mich auch die eine oder andere Partei unterstützen wird“, hofft Joachim Rumohr, der sich in den kommenden Monaten aber auch möglichst vielen lokalen Vereinen, Institutionen und Unternehmen vorstellen will. „Ich will mehr Transparenz und Offenheit herstellen sowie für mehr Beteiligung sorgen – gegen Politikverdrossenheit“, so Rumohr abschließend.