Herzogtum Lauenburg (pm). Mit dem Jahreswechsel hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg im Januar deutlicher zugenommen und beträgt jetzt 6.072. Dies sind 288 mehr als im Dezember. In der Folge ist die Arbeitslosenquote gegenüber Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 5,7 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Januar 5.177 Menschen und damit 895 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 4,9 Prozent.
„Trotz des deutlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit erweist sich der Arbeitsmarkt insgesamt weiterhin als robust. Mit dem Plus von 288 zum Jahreswechsel liegt die Zunahme auf dem Niveau der Vorjahre, ein darüber hinaus gehender spürbarer Anstieg aufgrund der aktuellen Lockdown-Beschränkungen hat sich nicht eingestellt“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Im Januar steigt die Arbeitslosigkeit regelmäßig stärker an. Auslöser sind zumeist saisonale Faktoren. Zum einen enden befristete Arbeitsverträge zum Jahresende ebenso wie Kündigungsfristen zu diesem Zeitpunkt auslaufen. Darüber hinaus haben viele junge Menschen ihre Lehre in diesem Monat abgeschlossen, sei es im Zuge ihrer regulären dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit oder im Rahmen einer Verkürzung der Ausbildung. Deshalb nimmt bei ihnen die Zahl Jobsuchender im Januar immer zu.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Januar 173 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind neun (minus 4,9 Prozent) weniger als im Vormonat, jedoch sechs mehr (plus 3,6 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. Damit sind aktuell insgesamt 1.208 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 25 oder 2,1 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 169 Stellen weniger.
„Neben dem üblichen saisonal bedingten Rückgang über die Wintermonate spüren wir bei den Stellenmeldungen in einigen Bereichen auch die anhaltenden Lockdown-Beschränkungen. Dies macht sich vor allem im Handel bemerkbar. Gegenüber Dezember ist hier die Zahl neu gemeldeter Stellen um die Hälfte gesunken. Der Rückgang ist deutlich und fällt im Bereich des Einzelhandels sogar stärker aus als bei dem ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres“, sagt die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.670. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,1 Prozent und hat damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat zugenommen. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 6,5 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Kurzarbeit
Im Januar haben 146 Betriebe aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg Kurzarbeit neu angezeigt und erwarten bei 1.078 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonat Dezember registrierte die Arbeitsagentur noch 121 Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 1.076 Mitarbeitende, im November waren es 107 Anzeigen für 1.605 Beschäftigte.
„Kurzarbeit bleibt das Instrument der Stunde. Die anhaltenden verschärften Lockdown – Maßnahmen seit Mitte Dezember haben die Zahl neuer Anzeigen nochmals steigen lassen. Die Möglichkeit der Kurzarbeit sichert von vielen Beschäftigten den Arbeitsplatz und den Unternehmen ihre bewährten Mitarbeitenden und Fachkräfte“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. Mit den im Dezember eingegangen Anzeigen ist die Zahl der Herzogtum Lauenburger Unternehmen, die seit Beginn der Corona-Pandemie Kurzarbeit angezeigt haben, auf insgesamt 1.976 gestiegen.
Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg liegen jetzt für den Monat August vor. „In 480 Betrieben waren insgesamt 3.019 Beschäftigte von einem Arbeitsausfall im August betroffen. Damit ist gegenüber den Höchstwerten im April in weniger als der Hälfte der Betriebe noch kurzgearbeitet worden. Die Zahl der Kurzarbeitenden hat sich in dieser Zeit von ehemals gut 6.900 ebenfalls mehr als halbiert“, berichtet Wieczorek.