Mölln (pm). Ein Besuch der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“ in Mölln während einer Kunststunde im November löste ein Kunstprojekt Marion-Dönhoff-Gymnasium (MDG) aus, welches zur Gestaltung von einer Reihe von Plakaten gegen Gewalt und Diskriminierung führte. Als Schule ohne Rassismus und in Zusammenarbeit mit der Kunstlehrerin Frau Bormann-Karsten und der Kulturvermittlerin und Künstlerin Eva Ammermann schuf das WiPo-Profil Ed des MDG als erstes mithilfe einer Schattenspielleinwand silhouettenhafte Schattenfigurengruppen, die Gewalt insbesondere aus Sicht der Opfer zeigten.
Diese Darstellungsweise diente dazu, dass die Personen hinter der Leinwand unkenntlich wurden. Damit sollte gezeigt werden, dass jeder ein Opfer, Retter oder Täter sein kann. Denn anlässlich des Ausstellungsbesuchs mussten die Schüler feststellen, dass rechte Gewalt in der Gesellschaft stattfinde, obwohl es nicht jeder immer aktiv mitbekommt. Gewalt finde also oft im Schatten statt, weshalb die Schatten-Bilder in Formen von Fotos und Zeichnungen das gleiche tun.
Das Ziel der Schüler war, Plakate gegen diskriminierende Gewalt zu gestalten. So entstanden zunächst viele Fotos und Zeichnungen von der Schattenaktion, also eine Art Bilderpool. In der nächsten Kunststunde bearbeiteten sie in Gruppen ausgewählte Bilder grafisch und künstlerisch mit Bildbearbeitungsprogrammen. Eine Gruppe kreierte Slogans und kleine Texte, die die Aussage der geplanten Plakate verdeutlichen sollten. Schriftarten und Farben wurden zur Verstärkung der plakativen Aussagen gewählt und eingesetzt. Die Aktion habe in kurzer Zeit gute Ergebnisse gebracht, die nun in Form von sechs Plakaten vorliegen.
„Als ein Teil der Projektarbeit fand ich besonders die Arbeit hinter oder an der Leinwand interessant und aufregend, denn dies regte einen selber an, sich in die Rolle eines Opfers, beziehungsweise eines Retters oder eines Täters hineinzuversetzen. Doch auch das Entwerfen der Plakate und der Slogans regte einen zum Nachdenken an“, beschreibt es Projektteilnahmer Marvin Ritter. Friederike Solterbeck ergänzt: „Sicherlich wurde uns der inhaltliche Aspekt der Problematik der unbeachteten rechten Gewalt nähergebracht, aber wir haben auch bemerkt, was man als Team Gutes erreichen und entwickeln kann, wenn jeder ein paar gute Ideen einbringt.“
„Insgesamt war der Workshop eine schöne und spannende Erfahrung, da wir alle zusammen gearbeitet haben und somit helfen konnten, die Relevanz des Themas auch an unserer Schule hervorzuheben und somit Leute darauf aufmerksam zu machen, etwas zu ändern. Auch das Darstellen der Situation war spannend zu sehen, genauso wie die nachträgliche Bearbeitung der Bilder“, fast Lene Maaß zusammen. „Ich denke, ich spreche für die meisten Schüler der Ed, wenn ich sage, dass wir persönlich viel gelernt haben. Zum einen hatten wir innerhalb der Klasse viel Spaß, allerdings wurde uns ebenfalls die Wichtigkeit des Themas, auch heute noch, bewusst gemacht und hat uns stark zum Nachdenken bewegt“, bilanziert Emma Krause.
„Die Plakate sind eigentlich recht gut gelungen und haben auch eine klare Aussage. Einerseits hat man etwas über das Thema Fotografie gelernt und wie man am besten damit umgeht und andererseits hat man nochmal etwas über rechte Gewalt und ihre Auswirkungen gelernt“, fügt Jasper Kraus hinzu.
„Mir persönlich hat dieses Projekt sehr gefallen, da wir uns im Vorhinein mit einer Ausstellung rechter Gewalt auseinandergesetzt haben. Dabei ist mir besonders klar geworden, dass wir mit diesem Projekt wirklich etwas Gutes tun, welches andere Menschen vor Gewalttaten zurückhält. Ich schätze, deswegen war auch das Engagement so stark in der Klasse und deshalb sind die Ergebnisse vielleicht so gut geworden. Ich konnte auch wirklich viel mitnehmen aus diesen Stunden, schließlich mussten wir aus künstlerischer Sicht sehr kreativ werden, um diesen Plakaten ein angemessenes Aussehen zu verleihen“, sagt Lennard Kutscher.