Ratzeburg (pm). „Auch wenn alle Welt im Moment über die Corona-Krise redet, dürfen wir unsere Aufgaben vor Ort nicht aus dem Focus verlieren“, so Stadtplaner und Architekt Klaus-Peter Roggon aus der Ratzeburger SPD-Fraktion. „Vor allem im Bereich Verkehr, ob ruhend oder in Bewegung, müssen wir zeitnah voran kommen“, ergänzt der SPD-Vorsitzende und stellvertretender Bauausschussvorsitzende Carsten Ramm. So hätten sich im Oktober SPD – Vorstand und -Fraktion getroffen, um über die vor längerer Zeit entwickelten Ideen zur verkehrlichen Entwicklung der Stadt zu diskutieren und diese weiterzuentwickeln.
Unter dem Strich wären folgende, in Stichpunkten beschriebene, Maßnahmen in diesem Zusammenhang notwendig:
1. Park und Ride – Parkplätze auf der West- und Ostseite der Stadt für auf der Insel arbeitenden Menschen und Besucher*innen der Stadt. Denkbar wären Standorte am Bahnhofsschlag (früherer Güterbahnhof) im Westen und das in Kürze zu überplanende Gebiet, in dem sich im Augenblick noch RMVB und Stadtwerke/VSG befinden (Schweriner Straße), im Osten.
2. Buspendelverkehr zwischen den unter 1. genannten Zielpunkten in engen zeitlichen Abständen, vor allem in den hierfür relevantesten Zeiträumen.
3. Angebot eines kostengünstigen „Kombi – Park- und ÖPNV- Tickets“, um das Angebot zu 1. und 2. möglichst attraktiv zu gestalten.
4. Tempo 30 und „rechts vor links“ in allen Bereichen der Stadt, außer auf den Haupttangenten (Bundes- und Landesstraßen).
5. Ausweitung der Tempo 50 – Zone in der Schmilauer Straße vom jetzigen Beginn auf Höhe des SWR bis zum Ortsschild.
6. Weiterentwicklung der Fahrrad-Infrastruktur, zunächst durch eine deutliche bauliche Aufwertung der bereits vorhandenen Wege.
7. Wesentliche Vermehrung der öffentlichen E-Lade-Kapazitäten im Stadtgebiet.
8. Erhalt beziehunsgweise Rückkehr zu den Kurzzeit-Parkmöglichkeiten auf der Nord- und Südseite des Markplatzes möglichst diagonal (wie bisher). Die Parkplätze auf der Ostseite sollten zurück gebaut werden.
9. Durchfahrtverbot für LKW im Stadtgebiet, vor allem nachts.
10. Perspektivisch: Kostenlose Nutzbarkeit des ÖPNV für Schüler und Rentner.
„Wir möchten das Jahr 2021 dazu nutzen, um in den geschilderten Bereichen Fortschritte zu erreichen“, so der Fraktionsvorsitzende Uwe Martens, der dazu ergänzt, „neben notwendigen Beschlüssen in den Ausschüssen und der Stadtvertretung, sind wir darauf angewiesen, dass der Bürgermeister mit seiner Verwaltung dann hinter solchen Entscheidungen steht, die für ihn nur empfehlenden Charakter hätten und er sich auch für diese entsprechend einsetzen würde.“ Abschließend gaben die SPD-Vertreter noch einmal zu verstehen, dass sie weiterhin dafür plädierten, die Planungen für eine große Ortsumgehung einzustellen. Die Forderung nach ihr sei nicht mehr zeitgemäß, das Verkehrsaufkommen lasse ihre Notwendigkeit nicht mehr erkennen und sie wäre ökologisch schädlich. Darüber hinaus würde sie ihrer Meinung nach ohnehin nicht zeitnah gebaut oder perspektivisch gar aus dem Verkehrswegeplan des Bundes gestrichen werden, zumindest aus dem vordringlichen Bedarf. Im Übrigen blockiere der Gedanke, dass sie vielleicht doch noch kommen könnte, ihrer Meinung nach viele Verantwortliche in der Stadt, sich Gedanken zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur zu machen.