Geesthacht (pm). „‘Ein Schiff wird kommen‘ – oder besser zwei! Erneut investiert der Bund massiv in die Forschung in Geesthacht. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat heute in der abschließenden Beratung zum Bundeshaushalt 2021 auf mein Werben hin knapp 50 Millionen Euro für den Neubau von zwei Schiffen bereitgestellt. Der Helmholtz-Zentrum Geesthacht erhält für den geplanten Neubau der Ludwig Prandtl II 13,5 Millionen Euro. Das neue DLR-Institut für maritime Energiesysteme in Geesthacht erhält 36 Millionen Euro für die Entwicklung und den Bau eines Versuchsträgers. Beide Schiffe werden Spitzenforschung in Geesthacht ermöglichen und bundesweit die Forschung und Entwicklung maritimer Antriebstechnologien voranbringen“, berichtet der CDU-Politiker Norbert Brackmann, der als Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft zahlreiche Akzente im Bund für eine innovative und saubere Schifffahrt gesetzt hat.
„Das Helmholz-Zentrum Geesthacht erhält 13,5 Milllionen Euro aus dem Etat des Bundesforschungsministeriums für den Ersatzneubau des in die Jahre gekommenen Forschungsschiffes Ludwig Prandtl. Mit der Ludwig Prandtl II wird das Helmholtz-Zentrum Geesthacht aber nicht nur ein neues Schiff für seine Meeres- und Küstenforschung erhalten, sondern zugleich über ein weltweit einzigartiges Forschungsschiff mit Wasserstoffantrieb verfügen, an dem wiederum selbst geforscht wird. Denn das neue Schiff wird mit einem neuen Antriebskonzept geplant, das in dieser Form bisher noch nicht realisiert worden ist und eine Kombination von Brennstoffzelle und selbst entwickelten Membranmodulen vorsieht. Ein spannendes Konzept, dass mir das Helmholtz-Zentrum vor etwa einem halben Jahr vorgestellt hat und deren Wasserstoffforschung zusätzlich stärkt. Denn es haben bereits Motorenhersteller Interesse bekundet, an der weiteren Erforschung der Membranmodultechnologie mitzuwirken“, erklärt Norbert Brackmann.
In seinen Gesprächen mit dem Helmholtz-Zentrum hatte Brackmann gleich die Möglichkeit gesehen, dass der Bund den Ersatzneubau finanziert. Denn die Konjunkturhilfen des Bundes flossen bislang nur schleppend oder kaum ab.
„Es gibt kaum Projekte mit fortgeschrittenem Planungsstand, die schnell umgesetzt werden können, um die Konjunktur zu beleben. Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht hat mit seinem Konzept aber bereits sehr gut und weit vorgearbeitet. Es liegt eine Machbarkeitsstudie vor, genaue Konzepte und eine Leistungsbeschreibung, sodass eine zügige Vergabe möglich ist. Voraussichtlich 2022/2023 könnte das Schiff vom Stapel laufen“, sagt Norbert Brackmann.
„Das neu gegründete DLR-Institut für maritime Energiesysteme in Geesthacht erhält 36 Mio. Euro aus dem Etat des Bundewirtschaftsministerium für den Bau eines schwimmenden Versuchsträgers. Dieser Versuchsträger ist ein Herzstück des DLR-Institutes, das erst Mitte 2020 gegründet wurde, sich noch im Aufbau befindet und noch über kein eigenes Gebäude in Geesthacht verfügt. Aber gerade weil der Forschungsauftrag des DLR-Institutes so ambitioniert ist, braucht es jetzt parallel zum Aufbau Entscheidungen über die Ausstattung. Deshalb habe ich im Haushaltsausschuss intensiv für die zusätzlichen Investitionsmittel geworben, damit in zwei bis drei Jahren das DLR-Institut in Geesthacht durchstarten kann“, erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann, der bereits das DLR-Institut an den Standort Geesthacht gelotst hat.
„Das 2020 neu gegründete DLR-Institut soll zeitnah, sprich bis 2035, Technologien zur Bereitstellung nachhaltig erzeugter Energie für die Binnen- und See-Schifffahrt entwickeln und erproben. Ziel ist, Technologien in Kooperation mit der Wirtschaft zu entwickeln, damit diese später von der stark exportorientierten deutschen Zulieferindustrie erfolgreich vermarktet werden können. Dazu soll das geplante Seeschiff auch genug Platz bieten, um bspw. mehrere Energieversorgungscontainer aufzunehmen, damit neue Treibstoffe (zum Beispiel Wasserstoff, Ammoniak, Methanol) unter reellen Bedingungen, bei unterschiedlichen Anforderungen und Betriebsbedingungen erprobt werden können“, erklärt Norbert Brackmann. Das Schiff soll nach den aktuellen Planungen bereits in 2022 den Betrieb beziehungsweise die Forschung aufnehmen.
„Ich freue mich, dass es gelungen ist zum Abschluss meiner Tätigkeit im Deutschen Bundestag noch einmal etwas wirklich großes für die Region zu erreichen. Beide Projekte werden die Spitzenforschung hier in Geesthacht ausbauen, neue Wissenschaftler und Unternehmen anziehen und auch Forschungsmittel nach sich ziehen. Es war mein Ziel das Herzogtum Lauenburg voranzubringen. Daran werde ich auch die nächsten Monate weiter arbeiten. In Geesthacht kann ein national und international bedeutender Standort für Wasserstoffforschung und maritime Antriebstechnologien entstehen“, sagt Norbert Brackmann.