Sehr geehrte Damen und Herren,
ein Grabstein auf der Domhalbinsel. Darunter ruht in Frieden „der Meister“, wie ihn mein Freund Hans-Jürgen Wohlfahrt immer zu nennen pflegte. Und wie sehr hob es das Niveau, wenn ich Gäste in Ratzeburg hatte, denen Webers Haus- und Hofphotograph Wohlfahrt im Webermuseum nicht nur die prophetischen Kunstwerke dieses Meisters aus Groß Schretstaken erklären konnte, sondern auch sämtliche Anekdoten dazu mitlieferte! Wohlfahrt schwärmte von Bundespräsident Heinemanns Bewunderung für Weber sowie dessen persönlichem Besuch in Schretstaken, ging – wie in seinem unübertroffenen Photoband „A. Paul Weber foto-grafisch“ eindrucksvoll belegt – in die Details eines jeden Werks, sah, was außer dem Photographen niemand sonst sehen konnte, und berichtete auf meinen Wunsch hin auch immer wieder von der großen Ausstellung auf Island 1977. Lange Jahre lag immer am Allerheiligentag eine Rose auf des Meisters Grab und wandelte das Novemberland der Domhalbinsel inmitten unzähliger auf die Erde gefallener Blätter in den biblischen Garten der Auferstehung. Diese Rose war am achten Tag verblüht; der Todestag als des Geburtsfestes Oktavtag. Nun sind es exakt 40 Jahre, die der Meister APW schon in himmlischer Vollendung lebt. Wir jetzigen und ehemaligen Ratzeburger haben ihm viel zu verdanken. Zum 40. Todesjahrestag bleibt so viel mehr als „ein Gerücht“, Gott sei Dank.
Felix Evers