Ratzeburg (pm). Die Coronazeit stellt auch für Ratzeburgs Städtepartnerschaften eine große Herausforderung dar. Geplante Begegnungen mussten reihenweise ausfallen, das traditionelle Verbrüderungstreffen im belgischen Walcourt, die Feierlichkeiten zu „100 Jahre deutsch-dänische Grenze“ in Ribe und jetzt auch die Begegnung zwischen den Stadtvertretungen Ratzeburgs und Schönbergs anlässlich des 30 jährigen Jubiläums dieser deutsch-deutschen Städtepartnerschaft.
Eine Besichtigung des Unternehmens PALMWERK sowie eine gemeinsame Sitzung war in Schönberg lange vorbereitet worden. Die Absage viel daher nicht leicht, war aber im Sinne der Vorbildfunktion, Kontakt möglichst zu reduzieren, für beide Stadtvertretungen ohne Alternative. Allerdings einfach zur Tagesordnung überzugehen, kam für die beiden befreundeten Bürgermeister aus Ratzeburg und Schönberg auch nicht in Frage. „Das städtepartnerschaftliche Netzwerk, mit Schönberg, aber auch mit unseren europäischen Freunden, ist einfach zu wichtig, um es nur bei fernen Grußbotschaften zu belassen. Es lebt von der Begegnung“, weiß Bürgermeister Gunnar Koech aus eigener Erfahrung.
Er vereinbarte kurzerhand ein Arbeitstreffen mit Schönbergs Bürgermeister Stefan Korn und brachte als Zeichen der Verbundenheit und der wachsenden Partnerschaftsgeschichte einen Zukunftsbaum mit nach Mecklenburg. „Wir haben einen Eisenholzbaum (parrotia persica) ausgewählt, der vor allem durch seine schöne Herbstfärbung besticht und aufgrund seiner Resistenz als sogenannter Klimabaum zunehmend Verbreitung findet in Deutschland“, so Heinrich Meyer vom städtischen Grünamt. Mit dem Baum verbindet sich die Botschaft, dass das städtepartnerschaftliche Zusammenwirken gerade in den Zeiten des Wandels, von Klima, im Zuge der Pandemie, immer größere Bedeutung findet. „Wir müssen in dieser Zeit miteinander und voneinander lernen, um die vielfältigen Herausforderungen in unseren Kommunen zu meistern“, sagt Ratzeburgs Bürgermeister Gunnar Koech bei der gemeinsamen Pflanzaktion am Oberteich. „Sogar den Widrigkeiten einer Pandemie zum Trotz, zeigt diese Geste die Belastbarkeit der Freundschaft unserer Städte“, bestätigt Schönbergs Bürgermeister Stefan Korn.
Die ausgefallenen Begegnung der Stadtvertretungen soll nach Möglichkeit im kommenden Jahr nachgeholt werden. Die partnerschaftlichen Projekte , wie beispielsweise die gemeinsame Organisation der 12. Regionalkonferenz Rechtsextremismus im Mai 2021 in Schönberg, laufen hingegen wie geplant weiter.