Von Andreas Anders
Aufgrund der Corona-Pandemie musste Internationale Ratzeburger Ruderregatta in diesem Jahr pausieren. Mit dieser Regatta holten die Mitglieder des Ratzeburger Ruderclubs (RRC) Jahr für Jahr die Ruderelite aus aller Welt nach Ratzeburg. Aber ohne Regatte geht es nicht, schließlich trägt Ratzeburg nicht umsonst den Titel „Ruderstadt“. So wurde im August die erste „Ratzeburger Rowing Challenge“ angekündigt und am vergangenen Wochenende mit großem Erfolg durchgeführt.
Das war ein Volltreffer, könnte man sagen. Wie zuvor angekündigt, kam die Ratzeburger Rowing Challenge mit einem neuem Konzept daher und kann damit nicht mit der Internationalen Ratzeburger Ruderregatta verglichen werden. Bei der Rowing Challenge gab es auch nicht viele Einzelrennen, sondern alle Teilnehmer aller Altersklassen starteten gleichzeitig auf dem Domsee. Ein bedruckendes Bild bot sich den Zuschauern, die am Ufer entlang mit ausreichenden Abständen verteilt das Geschehen beobachteten. Einen Massenstart von 122 Booten sieht man nicht alle Tage. Und mehr noch. Wer sein Smartphone dabei hatte, konnte nicht nur die Perspektive vom Ufer genießen, sondern auch Nahaufnahmen der Ruderer sowie Luftaufnahmen einer Drohnen im Livestream samt Kommentar sehen. So ließ sich das gesamte Renngeschehen auch dann noch verfolgen, als das Feld im späteren Rennverlauf nur vage in der Ferne auszumachen war. So ging es vom Domsee in den Ratzeburger See, entlang des Westufers gen Norden bis zu Wende auf halben Weg zwischen Einhaus und Buchholz.
Als dann nach rund acht Kilometern in einer Zeit von 29.31 Minuten Joachim Agne (Akademischer RC Würzburg) auf Höhe Seebadeanstalt Schlosswiese als Gesamtsieger über die Ziellinie schoss, war die zahlreichen Schaulustigen längst über die Domhalbinsel gewandert und hatten sich am Barlachblick oder auf dem Gelände der Badeanstalt platziert.
Fazit: Die 1. Ratzeburg Rowing Challenge war mehr als nur ein Lückenbüßer für die ausgefallene Internationale Ratzeburger Ruderregatta. Das neue Format kombiniert mit den heutigen technischen Möglichkeiten war ein äußerst kurzweiliges Spektakel, dass auch Zuschauer begeistern dürfte, die eher weniger Erfahrung mit dem Rudersport haben. „Wir haben die Ordnungszahl eins ganz bewussst vor die Ratzeburg Rowing Challenge. Wir wollen weiter machen“, erklärte RRC-Pressewart Berhold Witting gegenüber Herzogtum direkt. So können sich die Ratzeburger für die Post-Corona-Zeit sogar auf zwei große Regatten auf ihren Seen freuen.
Alle Ergebnisse sind hier zu finden. Weitere Info unter http://www.rrc-online.de.