Lauenburg (pm). In Lauenburg findet sich das Testzentrum für automatisiert verkehrende Busse im Kreis Herzogtum Lauenburg (TaBuLa). Es wird durch die Projektpartner Technische Universität Hamburg und Kreis Herzogtum Lauenburg getragen und durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Förderrichtlinien „Automatisiertes und vernetztes Fahren“ und „Ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Mobilitätssystem durch automatisiertes Fahren und Vernetzung“ mit 3,7 Millionen Euro gefördert. Nun ließen sich die Kreistagsfraktionen der SPD im Kreis Herzogtum Lauenburg und Kreis Stormarn bei einem gemeinsamen Termin über bisherige Fortschritte und künftige Projektplanungen informieren. Mit dabei waren auch die beiden Landtagsabgeordneten Kathrin Bockey (Geesthacht) und Martin Habersaat (Reinbek).
Matthias Grote vom TaBuLa erläuterte den Abgeordneten: „Wir wollen hier den Einsatz autonom verkehrender Fahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch Forschung und Erprobung auf Testfeldern voranbringen, damit konkrete Anwendungen im realen Fahrgastbetrieb entstehen können.“ Dieser Tage wird die Technische Universität Hamburg erneut im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes eine Umfrage in Lauenburg an der Elbe unter den Anliegern der Shuttle-Strecken starten. Außerdem befragt die TUHH derzeit Mitfahrende zu deren Meinung über den Shuttlebetrieb. Lauenburg biete dabei Herausforderungen, aus denen sich viel lernen lasse: Beispielsweise große Steigungen und enge Altstadtgassen, die der Bus momentan auf einer Art virtueller Schiene bewältigt. Bei Hindernissen oder Schwierigkeiten stoppt das Fahrzeug.
Auch in Aktion konnten die Abgeordneten den Bus erleben und feststellen, dass diese Stopps durchaus abrupt sein können. Per App lässt sich der jeweils aktuelle Standort verfolgen, der Zustieg ist an vielen Stationen möglich, die Mitfahrt kostenlos. Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der Sitzplätze derzeit allerdings reduziert. „Es ist spannend, die Erforschung solcher Zukunftsfelder vor der eigenen Haustür erleben zu können“, befand Jens Meyer, der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion im Herzogtum Lauenburg und selbst Lauenburger. Martin Habersaat, im Landtag auch für Bildungs- und Wissenschaft zuständig, freute sich auch über einen zweiten Aspekt: „Die TU Hamburg arbeitet in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein an einem Modellprojekt. Das ist auch ein Beispiel für norddeutsche Zusammenarbeit und für die Möglichkeiten, die sich uns als Metropolregion bieten.“