Herzogtum Lauenburg (pm). Die Brutsaison für den Wappenvogel des NABU, den Weißstorch, kann als erfolgreich bezeichnet werden. Es sind 105 Jungvögel auf den Weg in Süden ausgeflogen. Als nächst höhere Zahl sind 102 Jungtiere im Jahr 2019 dokumentiert. Das Brutergebnis ist unter anderem auch in diesem Jahr auf eine gute Nahrungssituation mit vielen Mäusen zurückzuführen.
Dieses Jahr wurde der erste Storch des Jahres in Walksfelde am 5. Februar auf dem Nest gesichtet und der zweite am 6. Februar in Berkenthin. An dritter Stelle liegt wieder der Storch in Lanze, dort traf er am 9. Februar ein.
Es hielten sich in diesem Jahr etliche, beringte Störche im Kreis auf: in Basedow, Büchen-Dorf, Dalldorf, Groß Schretstaken, Hamwarde, Kehrsen, Kühsen und Wiershoop auf. In Kühsen beteiligte sich ein in Schweden beringter Storch an der Aufzucht. Zu Anfang der Storchensaison wurde er auf dem Klinkrader Nest einige Tage beobachtet. Durch Ablesung der Ringe der beiden Lanzer Störche ist das Alter von vierzehn und fünfzehn Jahre belegbar. Es sind die ältesten bekannten Störche im Kreisgebiet.
In diesem Jahr wurden 61 von 168 im Kreis bekannten Nestern genutzt, aus 42 Nestern flogen erfolgreich Jungvögel aus. In Nusse wuchsen fünf Jungstörche heran sowie in Panten und Lanze jeweils vier, des weiteren jeweils 4 x 1-er, 17 x 2-er und 18 x 3-er Gelege. So brütete in diesem Jahr ein Paar mehr als im Vorjahr, so dass insgesamt 42 (2019 – 41) Brutpaare erfolgreich 105 (2019 – 102) Jungtiere aufzogen. Wie im Jahr zuvor hatten fünf Paare keinen Bruterfolg.
Erstmalig gab es in diesem Jahr wieder Baumbruten, in Gülzow und Juliusburg wurden jeweils ein Junges aufgezogen. Im Tierpark Krüzen wurden auch in diesem Jahr erfolgreich zwei Jungstörche aufgezogen. Sie sind in der oben genannten Statistik nicht mitgezählt, da sie als fütterungsabhängig gelten.
Erfreulicherweise sind in diesem Jahr insgesamt nur neun (2019 – 13) tote Jungstörche bekannt geworden. In Breitenfelde belästigten Nilgänse das Storchenpaar. Es wurde beobachtet, dass Eier aus dem Nest geworfen wurden. So gibt es hier kein Brutergebnis zu vermelden.
In diesem Jahr sind die Störche wieder wie gewohnt in der zweiten August-Hälfte in den Süden gestartet. Mehrfach wurden Junggesellentrupps von bis zu 50 Störchen im Süd-, wie auch im Nordkreis, beobachtet. Zur Abflugzeit wurden im Raum Schönberg weit mehr als 30 Störche beobachtet.
Die Storchenbetreuer des NABU Mölln bedanken sich für die Rücksendung der bei den Nestbesitzern verteilten Erfassungsbögen und freuen sich weiterhin über jegliche Meldungen aus dem Kreis Herzgtum Lauenburg zum Thema Weißstorch. Da der Weißstorch unter das Artenschutzrecht fällt, werden die auflaufenden Daten gesammelt und am Ende der Storchensaison an das Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen gemeldet, wo sie nicht nur Schleswig-Holstein weit, sondern auch bundes- und alle zehn Jahre sogar weltweit ausgewertet werden.
Der NABU Mölln bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Storchennestbesitzern für die Rücksendung der Erfassungsbögen, bei Mitbürgern über Beobachtungsinformationen sowie Firmen und Feuerwehren des Kreises für ihre Unterstützung. Ein ausdrücklicher Dank des NABU gilt der Firma Manske Baumaschinen, Breitenfelde, für ihre freundliche Unterstützung der Schutzbemühungen.