Ratzeburg (pm). Gut, wenn man weiß, wer einem in der Not zur Seite stehen kann. Als Christine Fischer, Breast Care Nurse und Mamma-Care-Trainerin im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, kurz vor dem Start ins Wochenende bemerkte, dass die Herz-Kissen für die an Brustkrebs erkrankten Frauen ausgegangen waren, griff sie zum Telefon. Und hatte Glück, dass sie am anderen Ende der Leitung auf eine verständnisvolle Zuhörerin traf, die prompt ihre Hilfe anbot. Elke Schröder von den Landfrauen, Ortsverein Ratzeburg setzte sich Karen Klitzke spontan zusammen und nähten bis die Nadeln glühten. Am Montag früh stand sie im Eingangsbereich des DRK-Krankenhauses und überbrachte einen großen Sack voller Herz-Kissen.
„Sie haben wirklich ein ganz großes Dankeschön verdient“, sagte der Ärztliche Direktor Dr. Andreas Schmid, der sich von der spontanen Hilfe genauso angetan zeigte wie Christine Fischer, die auch im Namen der Betroffenen sprach: „Das tut den Frauen so gut. Es berührt sie und sie sind sehr, sehr dankbar für die Kissen.“ Die Herzkissen bedeuten Erleichterung, denn mit ihrer Hilfe sollen die Schmerzen gelindert werden. Unter den Arm geklemmt, können sie die Operationsnarbe schützen, die häufig unter der Achselhöhle sitzt. Zudem soll das Herzsymbol den Betroffenen in ihrer schwierigen Situation Trost spenden.
Noch immer ist Brustkrebs (Mammakarzinom) die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Deutschland gibt es pro Jahr mehr als 70.000 Neuerkrankungen. Für die betroffenen Frauen in der Region ist seit 2003 das Brustzentrum Herzogtum Lauenburg/östliches Hamburg Anlaufstation, eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Versorgung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft interdisziplinär, berufs- und sektorenübergreifend. „Ich kann vielen betroffenen Frauen Mut machen. Die Kooperationen im Brustzentrum haben sich überaus gut bewährt“, sagt Dr. Andreas Schmid. Der Leiter der Chirurgischen Abteilung im DRK-Krankenhaus ist einer der treibenden Kräfte des Brustzentrums und führt alle Eingriffe bei Brustkrebspatientinnen im DRK-Krankenhaus selber durch.