Ratzeburg (pm). Demokratieförderung in Coronazeiten ist durchaus herausfordernd, aber immer notwendig und auch möglich. Auf diese Formel lässt sich die Erfahrung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bringen, zurückblickend auf turbulente Wochen für die geförderten Projekte. „Unsere Projektarbeit ist nach einem vielversprechenden Start mit einer Reihe von Veranstaltungen ab Mitte März ins Stocken geraten. Zwei große Jugendbeteiligungsprojekte mussten leider abgesagt werden“, resümiert Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle des Förderprogramms, zuständig für die Betreuung der verschiedenen Projektträger.
Allerdings habe ein Großteil der Projekte auch sehr flexibel reagieren und ihre Veranstaltungen in den Herbst organisieren können, so Schneider. Ob allerdings im Corona-Jahr die hervorragenden Teilnehmerzahlen aus 2019 erreicht werden, bleibt fraglich. Diese weist 6.500 Teilnehmer*innen in 33 Projektangeboten aus. „Das wird dieses Jahr nicht zu schaffen sein“, weiß Karl Schneider und ist besonders traurig, dass die vom Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat im Jugendforum des Förderprogramms entwickelten Projektideen in Richtung einer Fortführung der Europaexkursionen, nicht stattfinden können.
Und doch stimmt der Ausblick auf die Zeit nach Sommerpause optimistisch. „Mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen sind zumindest wieder Vortrags- und Seminarveranstaltungen möglich“, sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg, dort federführend für die Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ zuständig. Immerhin sind auch neue Projektideen an die Partnerschaft für Demokratie herangetragen wurde, eine politische Filmreihe beispielsweise, die der Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V, durchführen möchte oder eine „Digitale Demokratiewerkstatt“ des Fördervereins der Volkshochschule Ratzeburg e.V., die demokratiestärkende Projektarbeit im Allgemeinen mit Onlineformaten unterstützen will.
Ebenso ist seitens der Koordinierungs- und Fachstelle Ende November eine Fortbildungsreihe für Multiplikatoren zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen des Extremismus geplant, um mit erfahrenden Referent*innen neue, wirkungsvolle Projektideen zu entwickeln. Ein weiterer Fokus soll zudem auf die aktuelle Rassismusdebatte gelegt werden, im Rahmen einer dialogfördernden Kampagne. „Wir planen dieses, Thema in unterschiedlicher Weise in den öffentlichen Diskurs zu bringen, plakativ, überraschend, anstoßgebend und aussagekräftig. So wird es schon beim kommenden Musiksommerprogramm am Rathaus sichtbar und hörbar werden, auf der Bühne, wie online“, führt Gesine Biller, Vorsitzende des Begleitausschusses, aus.