Mölln (pm). Zwölf Jahre Mammographie Screening: In diesem Zeitraum haben in der Region östliches Schleswig-Holstein mehr als 500.000 Frauen die Möglichkeit zur Aufnahmeerstellung erhalten durch das Mammobil und davon mehr als 250.000 Frauen genutzt. Bei rund 23.200 Frauen waren ergänzende Untersuchungen erforderlich, die meistens mit einem gutartigen Befund abgeschlossen werden konnten.
Bei knapp 2.300 Frauen wurden jedoch Karzinome diagnostiziert. Entsprechend den bundesweiten Auswertungen waren auch in unserer Region gut 85 Prozent der diagnostizierten Befunde kleiner 2 cm und entsprachen damit einem sogenannten Frühbefund. Bei über 80 Prozent der Patientinnen ergab sich kein Hinweis auf eine Streuung, vor Beginn des Screenings lag dieser Wert bei 57 Prozent. Beide Faktoren verbessern die Prognose für von Brustkrebsbetroffenen Frauen.
Bezüglich des Einflusses auf die Sterblichkeit werden erste Zahlen frühestens 2020 erwartet. Sicher ist jedoch bereits jetzt, dass durch das Screening kleinere Tumore gefunden werden, was in der Regel zu weniger aufwändigen und belastenden Therapien führt.
Unverändert ist die hohe Rate der regelmäßig teilnehmenden Frauen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jährlich erkranken bundesweit ca. 72.000 Frauen neu, im gleichen Zeitraum versterben 17.100 Frauen an den Folgen einer Erkrankung. In Schleswig-Holstein zählen wir jährlich zirka 3100 Neuerkrankungen und rund 640 Todesfälle.
Deshalb erfolgte im Jahr 2002 ein einstimmiger parteiübergreifender Bundestagsbeschluss zur Erweiterung der Früherkennungsuntersuchung durch regelmäßige Mammographien im Rahmen eines flächendeckenden nationalen Früherkennungsprogramms. Die gesetzlichen Krankenkassen wurden zur Kostenübernahme verpflichtet.
Aktuell steht das Mammobil, in dem die Frauen untersucht werden, in der Zeit vom 10 Juli 2020 bis voraussichtlich 13. August 2020 auf dem Parkplatz des Marktkauf Centers, Industriestraße 1 in Mölln. An diesem Standort werden alle Frauen der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren, die im Bereich der Postleitzahlen 23879, 23881, 23883, 23896, 23898 und 23899 ansässig sind, eingeladen.
Teilnahmeberechtigt sind klinisch unauffällige Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im Zweijahresintervall zu einer Mammographie eingeladen werden. Für die Anfertigung der Röntgenaufnahme werden digitale Mammographiesysteme der neuesten Generation verwendet, welche eine Optimierung der Bildqualität und eine Minimierung der Strahlendosis gewährleisten.
Die eingeladenen Frauen werden von speziell geschulten Mitarbeiterinnen geröntgt. Im Anschluss werden die Röntgenaufnahmen von zwei erfahrenen, besonders qualifizierten Ärzten beurteilt. Die Befundmitteilung an die Frauen erfolgt in zirka sieben bis zehn Werktagen. Mit Einverständnis der Frauen werden behandelnde Ärzte informiert.