Ratzeburg (pm). Der Verein „Jazz in Ratzeburg e.V.“ bietet am Freitag, 12. Juni, in Kooperation mit dem Norddeutschen Autokino Ratzeburg ein ganz besonderes Erlebnis. Gezeigt wird der Film „Der letzte Mann“, ein Stummfilmklassiker von 1924. Begleitet wird die Vorführung live durch den Pianisten Volker Linhardt.
Der Kirchenmusiker Volker Linhardt studierte in Bayreuth und Lübeck Kirchenmusik.Dazu kam ein Improvisationsstudium am königlichen Konservatorium Den Haag/Amsterdamm.
Sein Können der musikalischen Begleitung von Stummfilmen hat Volker Linhardt schon mehrfach bei vielen Veranstaltungen unter Beweis gestellt. So wurden die Filme wie Die Buddenbrooks, Nosferatu, Herr Tartüff und andere Klassiker von ihm begleitet.
Im Norddeutschen Autokino Ratzeburg wird Volker Linhardt den Film „Der letzte Mann“ am Piano begleiten. Der letzte Mann ist ein deutscher Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau. Er hatte am 23. Dezember 1924 im Berliner Ufa-Palast am Zoo Premiere. Der Erfolg des Filmes brachte Murnau und mehreren der am Film Beteiligten internationale Anerkennung ein. Berühmt ist der Film auch für seinen Einsatz der Entfesselten Kamera sowie den fast vollständigen Verzicht auf Zwischentitel.
Ein alternder Hotelportier verrichtet seinen Dienst an der Tür des „Hotel Atlantic“ in Berlin. In seiner prächtigen Uniform, mit stattlichem Schnurrbart und jovialem Lächeln begrüßt er dort die Gäste. Als er eines Tages beim Abladen eines schweren Koffers einen Schwächeanfall erleidet, wird er vom Hoteldirektor mit Verweis auf sein hohes Alter in die Herrentoilette versetzt. Ein Jüngerer nimmt seinen Platz ein. Der Portier verkraftet diese Demütigung nicht. Des Nachts entwendet er seine alte Uniform und führt nun ein Doppelleben: Tagsüber verrichtet er traurig seinen Dienst in der Hoteltoilette. Nach Feierabend zieht er sich heimlich die Uniform an, um seiner Familie und seinen Nachbarn vorzuspielen, es sei alles wie früher. Doch der Schwindel fliegt bald auf und Familie und Nachbarn wenden sich von ihm ab. Die Welt des Portiers bricht endgültig zusammen, nur der Nachtwächter des Hotels schaut noch nach ihm. Die Geschichte erhält am Ende – nach einem Zwischentitel, in dem der „Autor“ sich halbironisch von Happy Ends distanziert – eine positive Wendung, als ein Hotelgast auf der Herrentoilette sterbend dem einstigen Portier sein gesamtes Vermögen vermacht. Der einst Gedemütigte kann nun als souveräner, gut gelaunter und großzügiger Gast im „Atlantic“ einkehren und den Nachtwächter zu einem Festmahl einladen, worüber sich die restlichen Hotelgäste, die die Geschichte in der Zeitung gelesen haben, köstlich amüsieren.
Das Norddeutsche Autokino findet auf dem Parkplatz vor dem Ratzeburger Rathaus statt. Es ist zu beachten, dass hierfür die Karten ausschließlich im Vorverkauf zu tätigen sind unter www.norddeutsches-autokino.de.
Auch Snacks können schon vorab hierüber geordert werden. Man bekommt dann einen QR-Code, der von unseren Scannern durch die Scheibe abgescannt werden kann. Toiletten sind für den Fall der Fälle vor Ort. Einlass ist jeweils 90 Minuten vor Filmbeginn.
„Wir freuen uns sehr, Euch, dieses besondere Event ermöglichen zu können und bedanken uns beim Team des Norddeutschen Autokino Ratzeburg und der Kreissparkasse Ratzeburg sowie der Herzogtum Lauenburg Marketing & Servive GmbH für die Unterstützung des Vereins „Jazz in Ratzeburg e.V.“, erklärt Andreas Brandt, Vorstandsmitglied von Jazz in Ratzeburg.