Herzogtum Lauenburg (pm). Ohne den täglichen Einsatz von Tagesmüttern und -vätern könne laut Linke der Kreis Herzogtum Lauenburg dem Rechtsanspruch von Eltern auf einen Kita-Platz bei Weitem nicht gerecht werden. Aber auch diese Einrichtungen seien jetzt auf Grund von Schließungen oder einem eingeschränkten Betrieb in der Folge der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Land und Bund haben Hilfsprogramme gestartet, um Eltern die Gebühren für Kitas und Kindertagespflege zu erlassen. Damit sollen gleichzeitig die Kreise bei ausbleibenden Beitragszahlungen entlastet und das für die gesamte Gesellschaft so wichtige System der Kinderbetreuung am Leben erhalten werden.
„Doch leider gibt es dabei einen Haken“, warnt Yvonne Treptow, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Kreistag. Treptow: „Wie wir von der Interessengemeinschaft Kindertagespflege erfahren haben, gibt es im Kreis Herzogtum Lauenburg eine Sonderregelung, wonach nicht der Kreis für die Erhebung der Elternbeiträge zuständig ist, sondern diese Aufgabe und damit auch das finanzielle Risiko auf die Kindertagespflegepersonen abgeschoben wird. Diese ohnehin schon ungerechte Regelung könnte jetzt dazu führen, dass die Hilfsprogramme hier gar nicht greifen und die Einrichtungen der Kindertagespflege fast leer ausgehen.“
Nach Ansicht der Linksfraktion ist jetzt ein rasches Handeln der Verwaltung und Kreispolitik erforderlich, um die Situation zu klären. Treptow: „Die Tagesmütter und -väter dürfen in dieser Lage nicht im Regen stehen gelassen werden. Sollten die Hilfsprogramme tatsächlich auf Grund der Sonderregelung hier nicht greifen, sehen wir den Kreis in der Pflicht mit eigenen Mitteln einzuspringen. Schließlich hatte der Kreis jahrelang von dieser Regelung profitiert. Ich habe bereits Kontakt zu der Verwaltung sowie den Vorsitzenden der Ausschüsse für Soziales und Jugendhilfe aufgenommen, um hier keine Zeit zu verlieren und eine vernünftige Lösung herbeizuführen.“