Mölln (pm). Verzeichnete die Möllner Wehr im letzten Jahr die erschreckende Zahl von 253 Einsätzen, so lassen auch die bisherigen Einsatzzahlen für das Jahr 2020 nichts Gutes erwarten. Im ersten Quartal des Jahres wurden die Möllner Blauröcke bereits 63 mal alarmiert. Die Einsatzstatistik allein für den März zeigt, dass Mitglieder der Freiweilligen Feuerwehr (FFW) Mölln 23 mal um Hilfe gebeten wurden, wobei es sich in sechs Fällen glücklicherweise um Fehlalarme handelte. Weiteres hierzu auf der Homepage der Möllner Wehr unter: www.feuerwehr-moelln.de . Leider kam am 2. März beim Brand zweier Wohnwagen die Hilfe der Einsatzkräfte zu spät. Während der Löscharbeiten entdeckten die Helfer zwei tote Personen.
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Tätigkeit der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Möllner Feuerwehr. Um das Risiko einer Infektionsverbreitung innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Mölln zu reduzieren und die Einsatzfähigkeit auch in diesen schwierigen Zeiten sicherzustellen, ruht in der Zeit vom 11. März bis zum 30. April der gesamte Ausbildungs- und Dienstbetrieb. Außerdem hat die Wehrführung weitere Verhaltenshinweise auch für den Einsatzfall erlassen. Nun heißt es auch bei der Feuerwehr Mölln : WIR SIND FÜR EUCH DA _ BLEIBT IHR FÜR UNS ZU HAUSE
02.3. Um 8.50 Uhr wurde die Möllner Feuerwehr mit dem Stichwort „Feuer groß“ – brennt Lagerhalle“ zum Zeppelinweg gerufen. Beim Eintreffen der ersten Kräfte aus Mölln und Grambek standen hier zwei Wohnwagen in hellen Flammen. Während der Löscharbeiten entdeckten die Einsatzkräfte in den Wohnwagen zwei tote Personen.
08.3. In einem Mehrfamilienhaus am Birkhuhnweg hatten Bewohner Gasgeruch im Kellerbereich festgestellt und um 23.30 Uhr einen Notruf abgesetzt. Die Messungen der Feuerwehrkräfte und eines Mitarbeiters des Energieversorgers erbrachten aber kein Ergebnis.
11.3. Um den Rettungsdienst mit einer Tragehilfe im Iltisstieg zu unterstützen, wurden die Blauröcke um 15.51 Uhr um Hilfe gebeten.
11.3. Ein Kurzschluss in der Elektroabteilung eines Möllner Supermarktes an der Industriestraße stellte sich als Ursache für die Auslösung der Brandmeldeanlage heraus. Um 21:56 Uhr waren die Kameraden der Wehr alarmiert worden. Der betroffene Bereich wurde mittels der Wärmebildkamera kontrolliert.
12.3. In den Augen einiger Mitbürger scheinen die ehrenamtlichen Helfer der freiwilligen Feuerwehr inzwischen „Mädchen“ für alles zu sein. So riefen die Funkmeldeempfänger Möllner Kräfte um 14.50 Uhr zum Einsatz, weil Passanten der Leitstelle gemeldet hatten, dass sich am Unterstand einer Bushaltstelle am Grambeker Weg durch Windböen Kunststoffplatten lösten. Der Leiter des Baubetriebshofes der Stadt Mölln war zwischenzeitlich ebenfalls informiert worden und übernahm die Einsatzstelle. Durch die Feuerwehr wurden keine Tätigkeiten durchgeführt. Allerdings ist zu fragen, ob hierfür eine Alarmierung der Feuerwehr notwendig war. Durch solche Einsätze werden Arbeitgeber, die Arbeitskräfte für Einsätze freistellen, unnötig belastet.
15.3. Im Rahmen der nachbarlichen Hilfe forderte die Freiwillige Feuerwehr Koberg um 13.09 Uhr die Möllner Drehleiter an. Diese wurde benötigt, um eine erkrankte Person liegend aus dem Obergeschoss eines Hauses zu holen. Anschließend konnte diese dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben werden.
17.3. Um Polizei und Rettungsdienst aufgrund eines vermuteten Notfalles Zugang zu einer Wohnung in einem Gebäude am Grambeker Weg zu verschaffen, wurden um 13.17 Uhr Kräfte der FF Mölln alarmiert. Nach Öffnen der Tür wurde aber niemand in der Wohnung vorgefunden.
18.3. Wieder einmal beschäftigte ein brennender Papiercontainer die Kräfte der FF Mölln. In diesem Fall rückten die um 0.13 Uhr alarmierten Helfer zum Mühlenplatz aus.
24.3. Auf Anforderung des Fachdienstes Ordnung sollte der Führungsstab aufgrund eines COVID 19 Falls in einem Pflegeheim verstärkt werden. Zwei Kameraden der FF Mölln unterstützten dabei den Stab im Kreishaus. Das Unterstützungsersuchen erreichte die Mitglieder der TEL um 14.28 Uhr. Um 2.55 Uhr war der Einsatz dann beendet.
24.3. Weil es in einem Mülleimer an der Ecke Villstraße / Birkenweg brannte (qualmte), alarmierten Spaziergänger um 14.06 Uhr die Feuerwehr. Wie zu erwarten, war das Feuer beim Eintreffen der Kräfte schon erloschen. Vermutlich war ein Passant zudem schon selbst tätig geworden.
25.3. Erneut wurden die Ehrenamtler der Möllner Wehr alarmiert, weil es in einem Mülleimer zu einem Schwelbrand gekommen war. In diesem Fall war der Möllner Bahnhof das Ziel der um 9.16 Uhr alarmierten Kräfte. Bleibt natürlich auch in diesem zweiten Fall die Frage: Musste hierfür die Feuerwehr überhaupt alarmiert werden?
26.3. Nachdem die Brandmeldeanlage in einem Gebäude am Pater-Lenner-Weg angesprungen war, wurden um 15.31 die Feuerwehren aus Mölln, Horst und Brunsmark alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass Öl beim Kochen in Brand geraten war. Das Feuer konnten Beschäftigte selbst löschen, so dass die Feuerwehrkräfte nur eine Kontrolle der Einsatzstelle durchführten und die Anlage abschließend wieder zurückstellten.
27.3. Nach Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage in einem Betrieb an der Thorner Straße alarmierte die Kreisleitstelle um 11.34 Uhr die Möllner Wehr. Die 18 Einsatzkräfte konnten vor kein Schadensereignis ausmachen, so dass nur die Anlage zurückgestellt und der Einsatz als Fehlalarm verbucht wurde.
28.3. Als die Funkmeldeempfänger um 16.54 Uhr auch die FF Mölln mit dem Stichwort „Feuer groß“ zum Einsatz riefen, eilten 42 Blauröcke zum Gerätehaus und rückten im Rahmen der nachbarlichen Löschhilfe nach Gudow aus. Noch auf der Anfahrt erreichte sie die Meldung, dass ihre Hilfe nicht mehr von Nöten sei. Somit brachen sie die Einsatzfahrt ab. Wie sich herausstellte, brannten Strohballen auf einem Feld. Das Feuer hatte ein in der Nähe stehendes Gebäude gefährdet, war aber von den örtlichen Einsatzkräften bereits unter Kontrolle gebracht worden.
30.3. Nachdem sich von einer Heizungsanlage im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses am Markt der Wasserschlauch gelöst hatte, breitete sich das austretende Wasser über die darunterliegenden Wohnungen bis in den Keller aus. Zeitgleich mit den Feuerwehrkräften, die um 10.55 Uhr alarmiert wurden, traf eine ebenfalls von Bewohnern informierte Fachfirma ein. Maßnahmen durch die Feuerwehr waren nicht erforderlich.
31.3. Um 12.41 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Mölln aufgrund auslaufender Flüssigkeiten zu einem Verkehrsunfall auf der B 207 gerufen. Hier war zuvor ein mit Fäkalien beladenes Kanalreinigungsfahrzeug, das sich in Fahrtrichtung Ratzeburg befand, in Höhe der Abfahrt Mölln Nord/Kleingartenkolonie gegen einen Baum geprallt. Zunächst war das Fahrzeug nach rechts von der Straße abgekommen und auf die weiche Bankette geraten. Bevor der Lkw gegen den Baum prallte, hatte er schon einen anderen Baum gestreift. Der Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Die Feuerwehrkräfte schlossen ein Leck und verhinderten so, dass weitere Flüssigkeiten auslaufen konnten. Der ebenfalls alarmierte Löschzug-Gefahrgut sowie die Kräfte der Technischen Einsatzleitung konnte ihre Fahrt zum Einsatzort abbrechen, da sie nicht benötigt wurden. Bevor der Lkw geborgen werden konnte, pumpte ein anderes Fahrzeug den Tankinhalt des Aufbaus ab. Die B 207 wurde während der Bergungs- und Aufräumarbeiten voll gesperrt.
31.3. Die Meldung „Dachstuhlbrand in der Klaus-Groth-Straße“ bewahrheitete sich beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte glücklicherweise nicht. Die Erkundung ergab, dass zwischen zwei Gebäuden eine Matratze auf dem Boden brannte. Der Qualm zog zwischen den Gebäuden gen Himmel, so dass es für den Meldenden wie Qualm aus dem Dach ausgesehen hatte. Die brennende Matratze konnte schnell abgelöscht werden. Sicherheitshalber wurde das angrenzende Gebäude aber noch einmal kontrolliert. Der Notruf hatte die Kräfte der Möllner Wehr um 19.05 Uhr erreicht.
31.3. Kaum waren die ersten Kräfte ins Gerätehaus zurückgekehrt, beorderte die Leitstelle die Möllner Blauröcke um 19.54 Uhr zum Stadtseewerder. Ein Anrufer gab an, dass er einen Feuerschein gesichtet hat. Ohne dies näher zu prüfen, setzte er einen Notruf ab. Vor Ort wurde kein Feuer entdeckt, so dass der letzte Einsatz des Monats als Fehlalarm verbucht wurde.