Mölln (pm). Premiere in Mölln: Am 20. Januar 2020 startete mit insgesamt 15 Teilnehmenden aus den Jobcentern Ratzeburg und Mölln das Projekt „JobAct“ in der Möllner
Begegnungsstätte „Lohgerberei“. Für dieses Projekt wird den Teilnehmenden von den Integrationsfachkräften der Jobcenter ein Vermittlungsgutschein ausgehändigt, der zu acht Monaten Betreuung berechtigt: Sechs Monate lang wird seit dem 20. Januar 2020 ein Theaterstück eingeübt, das dann im kommenden Sommer öffentlich aufgeführt werden soll.
Maßnahmenziele sind mitunter die Stärkung der Persönlichkeit, die Entwicklung von Sprach- und Sozialkompetenzen sowie die Heranführung an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Betätigungsbereiche sind Schauspiel, Bühnentechnik, Regie und Ausstattung. „JobAct gibt es seit Jahren an diversen Standorten bundesweit“, so Bereichsleiterin Franziska Wagner von der Projektfabrik gGmbH Witten, „und war bisher an allen neu gegründeten Theaterstandorten ein voller Erfolg!“
Es geht nicht nur um die Arbeit auf und vor der Bühne, sondern auch um eine gleichzeitige Vorbereitung auf die Integration in den 1. Arbeitsmarkt. „Deswegen beschäftigen wir uns an vier Tagen der Woche mit der ‚Kunst‘ und am fünften mit der Arbeitsvermittlung“, sagt die zuständige Sozialpädagogin Janike Mahlstedt. „Die Vermittlung in Praktika oder die Erstellung einer Bewerbungsmappe gehört ebenso wie Hilfestellungen für den Alltag der Teilnehmenden zum festen Bestandteil des Projekts.“
Zusammen mit Mahlstedt ist die Theaterpädagogin Sylvia Hanisch in Mölln anwesend. Nach Abschluss der Aufführung folgt eine zweimonatige Phase der Nachbegleitung in Praktikum, Arbeit oder Ausbildung. Ziel ist auch das gemeinschaftliche Erfolgserlebnis sowie die gegenseitige Inspiration der höchst unterschiedlichen Charaktere verschiedensten Alters. Bertolt Brecht ist Impulsthema für die Saison 2019 / 2020. Franziska Wagner: „Themen und Stücke von Brecht sind noch immer brandaktuell, dessen Sprache ist eingängig und verständlich.“
Das Projekt beruht auf Freiwilligkeit, und die Fahrkosten werden vom Jobcenter erstattet.