Mölln (pm). Mit den „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“, da ist sich die Literaturwissenschaft einig, hat Rainer Maria Rilke Neuland betreten. Es handelt sich hierbei um eine der ganz großen Durchbruchleistungen der Literatur, um den ersten Roman der Moderne. Rilkes einziger Roman spielt in der Kulisse der Großstadt. Er lässt sein Alter Ego Malte, dessen Erlebnisse, Tagträume, Gedankenspiele und persönliche Notizen während seines Aufenthalts in Paris, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu sogenannten Ereignisflächen montieren. Geheimnisvoll umkreist Malte ein verborgenes Zentrum, dem er sich nicht zu nähern vermag. In außerordentlicher Sensibilität ringt er darum, das Unsagbare in Worte zu fassen.
Die Schauplätze, die Personen und Zeitebenen wechseln durchgängig. Der Ton war atemberauben neu in der Literatur, beispiellos. Der Text hat auch über 100 Jahre nach seiner Entstehung nichts an Faszination verloren.
Der Schauspieler Volker Ranisch präsentiert am Mittwoch, 29. Januar, um 17 Uhr, im Theater des Augustinum Mölln Rilkes Werk als Kammerspiel auf der Bühne des Augustinum Mölln. Der Eintritt kostet 9 Euro.
Volker Ranisch, geboren 1966 in Karl-Marx-Stadt, studierte an der Leipziger Theaterhochschule und war danach an den Städtischen Bühnen Leipzig, am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Zürich engagiert.