Ratzeburg (aa). Das Burgtheater hat eine neue Theaterleiterin. Annika Tonn zeigt sich ab sofort verantwortlich für das Tagesgeschäft im Burgtheater. „Ich freue mich als Geschäftsführer, dass ich mit Annika Tonn eine hoch engagierte und kompetente Frau für diese wichtige Kinoarbeit gewinnen konnte“, erklärt Burgtheaterchef Martin Turowski.
Dabei ist Annika Tonn alles andere als ein unbekanntes Gesicht im Ratzeburger Lichtspielhaus. Bereits seit fünf Jahren zählt die 24jährige Ratzeburgerin zum Mitarbeiterstamm und ist seit drei Jahren auch bei den Freiluftkinoevents dabei. „Ich habe immer weniger Zeit“, gibt Turowski als Grund an. So fielen immer mehr Aufgaben an beziehungsweise gab es immer mehr zu tun. Turowski: „Da ist immer mehr Programm und Veranstaltungen, die wir machen.“ Auch die Veranstaltungen des Filmclubs hätten zugenommen. Daher sei auch ein neuer Kinosaal in Planung.
Der Schritt eine Theaterleitung einzustellen, sei daher mehr als notwendig gewesen, betont Turowski, der zudem seit einiger Zeit im Vorstand des Hauptverbands deutscher Filmtheater (HDF KINO e.V.) tätig ist und auch dort Arbeitszeit in die Verbandsarbeit investieren müsse.
Als frisch gebackene Theaterleiterin kümmere sich Tonn absofort um Personal, Einkauf und den Tagesablauf im Allgemeinen. „Ich werde aber auch weiterhin am Tresen arbeiten. Das mag ich sehr gerne und es gibt dort das beste Kundenfeedback“, verrät Annika Tonn, die auch gerne mal mit Gästen über den einen oder anderen Film im Nachgang einen Klönschnack hält. Auch für das erst im Oktober 2019 von Turowski übernommene Kino in Mölln ist Tonn seit dem zuständig. „Es gefällt mir sehr gut da, auch wenn es eine One-woman-show ist. Das ist für mich positiver Stress, ich mach das sehr gerne“, so Tonn weiter. An die vom ehemaligen Kino Mölln Chef übernommene Tradition vor jedem Film eine kleine Ansage auf der Bühne zu machen, hätte sie sich jedoch erst gewöhnen müssen.
„Am Herzen liegt mir die Nachhaltigkeit“, beginnt die neue Theaterleiterin über eines ihrer ersten Projekt zu sprechen. So sollen im Burgtheater in Kürze unter anderem auf Popcorntüten und Nachoschalen aus Recyclematerial sowie Strohhalme aus Zuckerrohr umgestellt werden. „Außerdem möchte ich, dass wir mehr Menschen ins Kino bringen“, plant Annika Tonn. So wolle sie zum Beispiel das Durchschnittsalter des Filmclubs senken. Tonn über den rund 1.300 Mitglieder zählenden Verein: „Viele Leute in meinem Alter sind sich gar nicht bewusst, was da alles geboten wird.“ So hätte sie Ideen zu Kooperationen mit Schulen und möchte die Landjugend mit ins Boot holen. Weiter will sie vermehrt filmbezogene Veranstaltungen bieten. „Man genießt in einem zum Film passenden Ambiente das Filmerlebnis mit anderen Gästen, bevor der Film überhaupt angefangen hat“, erklärt Annika Tonn die Grundidee. „Wir machen nicht nur Kino, wir leben Kino. Und Annika sprudelt vor Ideen“, ergänzt Martin Turowski abschließend.