Möllln (pm). Ein Projekttag der besonderen Art fand für den Abiturjahrgang und das Geschichtsprofil Q1 des Marion-Dönhoff-Gymnasiums (MDG) anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls von 1989 statt. Bei einem Besuch im „Grenzhus“ Schlagsdorf mit seiner Ausstellung und den Außenanlagen, die den Aufbau der ehemaligen Grenzanlagen anschaulich nachbilden, erfuhren die Schüler viel über das Leben an und mit der innerdeutschen Grenze auf beiden Seiten.
Die persönlichen Erlebnisse der durch Zeitzeugen durchgeführten Führungen machten diese für die Abiturienten besonders interessant und vermittelten eindrucksvoll ein Stück Regionalgeschichte. „Schabowskis Zettel“ – eine Dokumentation zum 9. November 1989 vermittelte die Ereignisse in Berlin aus verschiedenen Perspektiven. Außerdem hatten die Schüler die Möglichkeit, an einem Zeitzeugen-Gespräch mit Harald Jäger teilzunehmen:
Harald Jäger ist der Mann, der als diensthabender Offizier am 9. November 1989 am Grenzübergang „Bornholmer Straße“ in Berlin den Schlagbaum öffnen ließ. Ehrlich, authentisch und beeindruckend berichtete er von den Ereignissen dieser Nacht, aber auch von seiner persönlichen Geschichte, seinem Werdegang und dem Leben in der sozialistischen Diktatur. Auch die Gelegenheit, Fragen zu stellen, wurden anschließend von einigen Anwesenden genutzt. Jäger sagte abschließend, er sei froh, dass die DDR nicht mehr existiere und er sie auch nicht mehr wiederhaben möchte – und er hatte auch eine Botschaft an die jungen Leute: „Lasst euch nicht alles erzählen und weismachen, hört zu, fragt nach!“