Hamburg (pm). Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern der Metropolregion Hamburg haben ihre Mitgliedsunternehmen nach ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt und um eine Einschätzung für die kommenden Monate gebeten. Insgesamt ist die Stimmung nicht mehr so günstig wie noch im Frühjahr. Die gute wirtschaftliche Entwicklung im Handwerk hält an und trägt zur Stabilisierung der Konjunktur in der Metropolregion Hamburg bei.
Mit 64 Prozent beurteilen knapp zwei Drittel der befragten Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage als gut. 30 Prozent zeigen sich zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage. Alle Konjunkturindikatoren im Handwerk zeigen nach oben: Die Betriebe verzeichnen höhere Auftragsbestände bei deutlich steigenden Umsätzen. Die hohe Nachfrage und steigende Einkaufspreise und Kosten sorgen für höhere Preise. Auch die Erwartungen im Handwerk an die Zukunft bleiben optimistisch: 72 Prozent erwarten, dass sich die Geschäftslage in den kommenden Monaten nicht verändern wird. 17 Prozent rechnen sogar mit einer Verbesserung. Überdurchschnittlich positiv wird die wirtschaftliche Entwicklung im Gesundheitsbereich sowie im Ausbauhandwerk und im Bauhauptgewerbe bewertet während sie im Kfz-Handwerk am deutlichsten rückläufig ist.
Überdurchschnittlich zufrieden ist auch nach wie vor die Baubranche. Bei den übrigen Branchen zeichnet sich in der Einschätzung eine Abschwächung ab. Das Klima im Verkehrsgewerbe hat sich weiter verschlechtert, was sich auch in einer getrübten Erwartung an die Zukunft ausdrückt. Branchenübergreifend bewerten in der aktuellen Umfrage nur noch 31 Prozent der befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als gut 54,9 Prozent als befriedigend, und 14,2 Prozent als schlecht. „Das aktuelle Stimmungsbild der Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg ist zunehmend von stärkerer Unsicherheit geprägt“, sagt Armin Grams, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. „Einen vergleichbaren Wert gab es zuletzt vor sechs Jahren.“
Ein Drittel der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine ungünstigere Geschäftslage als bisher. Über die Hälfte gehen von einer gleichbleibenden Lage aus. Nur 12,8 Prozent der Befragten glauben an eine eher günstige Geschäftsentwicklung; im Vorquartal waren es noch 15,5 Prozent. „Die Unternehmen in der Metropolregion Hamburg sind zunehmend skeptischer in Bezug auf ihre Geschäftsentwicklung. Wie alle regionalen wirtschaftspolitischen Akteure, muss insbesondere die regionale Wirtschaftspolitik deshalb durch die gezielte und beherzte Fokussierung ihrer Maßnahmen Zuversicht und langfristige Planungsgrundlagen stärken“, so Grams weiter.
Auch die Firmenaussagen zur Personalplanung werden verhaltener: Zum Ende des dritten Quartals gehen nur noch 15,8 Prozent von einer Erhöhung ihres Personalbestandes im nächsten Jahr aus und 17,8 Prozent von einer Reduzierung. Dies gilt insbesondere für den Einzelhandel und das Verkehrsgewerbe.
Bei den Investitionsplänen planen über die Hälfte der Unternehmen unverändert zu investieren. 30 Prozent der befragten Unternehmen sehen sogar zusätzliche Investitionen im Inland. Deutlich ist ein Rückgang bei der Einschätzung der Exportaussichten zu beobachten.
Das vollständige Konjunkturbarometer finden Sie hier: www.metropolregion.hamburg.de/konjunkturbarometer