Mölln (pm). Den letzten Weg in Würde und Selbstbestimmung zu gehen, das ist das große Anliegen des im vergangenen Jahr gegründeten Fördervereins, der ein Hospiz für Mölln und Umgebung auf den Weg bringen möchte. Die erste Informationsveranstaltung im Robert-Kock-Park hat einen vielversprechenden Zuspruch erfahren und kann allen Beteiligten, Ehrenamtlichen und Interessierten Mut und Kraft geben.
„Unsere Gesellschaft hat über Jahrzehnte versucht, den Tod völlig aus dem Leben zu verbannen. Dagegen möchten wir etwas tun“, sagte die Ärztin und 1. Vorsitzende Dr. Karina Zühlsdorf. „Wir haben den Wunsch, einen Ort zu schaffen, an dem Schwerkranke und sterbende Menschen individuell und nach ihren Bedürfnissen gepflegt und umsorgt werden.
Wie wichtig ein stationäres Hospiz für den Nordkreis des Herzogtums Lauenburg ist, verdeutlichte der zweite Vorsitzende Hans-Joachim Grätsch, langjähriger Geschäftsführer des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow: „Es ist wichtig, dass wir in Mölln und Umgebung solch eine Einrichtung haben. Wenn Angehörige zu Besuch kommen möchten, ist eine gute Erreichbarkeit wichtig.“
Derzeit müssen alle Betroffenen entweder nach Geesthacht, Lübeck oder Bad Oldesloe fahren. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln mitunter kaum möglich. Da taten die stärkenden Worte von Landespastor Heiko Naß aus Rendsburg für die ehrenamtlichen Mitglieder des Fördervereins Hospiz Mölln und Umgebung besonders gut: „Sie müssen Mut haben!“ Zuspruch gab es auch von Möllns Bürgervorsteher, Jan Frederik Schlie, und Klaus Schlie, Präsident des Landtages Schleswig-Holsteins.
Dass in den zurückliegenden Monaten schon viel Überzeugungsarbeit geleistet wurde, zeigte nicht nur das große Interesse bei den Bürgern. Das berechtigte Anliegen, auf dem letzten Weg eines geliebten Menschen möglichst ganz nah sein zu können, wird auch wohlwollend von Gemeinschaften, Einrichtungen und der Wirtschaft unterstützt – und das auch finanziell. Das Flohmarkt-Team der Augustinum Seniorenresidenz Mölln übergab einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro. Thomas Naß, Vorstand Raiffeisenbank Ratzeburg spendete ebenso 1.000 Euro wie Dr. Udo Schlünsen, Vorstand Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Eine vielversprechende Unterstützung, die für viele Bürger Anregung sein sollte, völlig unabhängig von der Höhe ihrer Spende, die immer Gutes bewirken kann.
Möllns Bürgermeister Jan Wiegels nahm vorweg, was alle Besucher der Veranstaltung mit nach Hause nahmen: „Mein Dank und meine Anerkennung gilt dem Organisations-Team für die Vorbereitung und Durchführung. Die Veranstaltung war wirklich gelungen.“