Lauenburg (pm). Die elfte Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung macht in diesem Jahr am Sonnabend, 16. November 2019, Station in der Albinus-Gemeinschaftsschule in Lauenburg. Unter dem Motto „Lernen aus der Geschichte“, zu dem Dr. Constanze Jaiser, Projektleiterin „zeitlupe. Stadt.Geschichte&Erinnerung“ bei RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V. einführend vortragen wird, hält die Regionalkonferenz wieder ein sehr aktuelles und thematisch breit gefächertes Workshopprogramm für erfahrene Multiplikatoren, engagierte Aktive, aber auch erstmalig wissbegierige Interessierte bereit.
So wird Henrike Voigtländer vom Leibniz Zentrum für Zeitgeschichte über „Gender und Rechtsextremismus in der späten DDR“ referieren. Dr. Olaf Kistenmacher aus Hamburg befasst sich mit dem Thema „Antisemitismus und neue rechte Bewegungen“. Saskia Conradi und Daniela Kost vom Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck werfen die Frage auf: „Rechter Terror – das hat was mit mir zu tun?!“. Der Investigativjournalist Daniel Schulz von der Tageszeitung (taz) diskutiert im Gespräch mit Dr. Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg das aktuelle Thema „Zwischen Verfassungseid und rechtem Korpsgeist – waffentragende Organisationen in der Bundesrepublik im Fadenkreuz militanter Neonazis, Schwerpunkt: Bundeswehr und Reservistenverband“. Professor Dr. Jochen Müller von der Universität Greifswald setzt in seinem Workshop das Thema „Erstarkender Rechtspopulismus in den Parlamenten … der Kommunen, der Länder, des Bundes und in Europa“. Und den diesjährigen Jugendworkshop „CYBER RIGHT!“ – Social Media Training leitet Ercan Kök vom Verein Miteinander leben.
Die Regionalkonferenz „Rechtsextremismus & Demokratiestärkung“ wurde 2012 in Ratzeburg ins Leben gerufen, als Ergebnis eines länderübergreifenden Fachaustausches von Städten und Gemeinden zum Thema Rechtsextremismus, der einen bedrückenden Erfahrungshorizont der Beteiligten offenbarte. Noch im gleichen Jahr wurde die Idee der jährlichen Regionalkonferenz entwickelt, als ein überregional arbeitendes Informations- und Vernetzungsformat, das durch den norddeutschen Raum wandert. Erklärtes Ziel war und ist dabei, Menschen, die demokratische Werte leben und fördern und sich Rechtsextremismus vor Ort entgegenstellen, zusammen zu bringen und in ihrem Handeln zu stärken, zu qualifizieren und zu inspirieren.
Der Erfolg des Formates von hochaktuellen Workshopangebote, Vernetzung und Austausch sowie die Durchweg positive Resonanz der Konferenzteilnehmer führte in der Folgezeit zu einer wiederholten Auflage der Regionalkonferenz. So wurden bis 2018 auf insgesamt zehn Regionalkonferenzen über 1.400 Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und fachlich-inhaltlich fortgebildet. Die Regionalkonferenz wanderte dabei durch den norddeutschen Raum mit Stationen in Ratzeburg (2012, 2013, 2018), Lübtheen (2013), Grevesmühlen (2014),Bargteheide (2014), Lübeck (2015), Mölln (2015), Wismar (2016) und Boizenburg (2017).
Die diesjährige Regionalkonferenz wird getragen und gefördert von der „Partnerschaft für Demokratie Lauenburg – Büchen – Lütau“, die für den Rahmen und unser Wohlbefinden sorgen wird. Ebenso fördert die Bundeszentrale für politische Bildung das Workshopprogramm. Verantwortlich für ihre Organisation zeichnen sich der Verein Miteinander leben e.V., das Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn, der Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg sowie die Stadtjugendpflege der Stadt Lauenburg. Anmeldungen, die zur Teilnahme obligatorisch sind, wie Informationen zur 11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung in Lauenburg sind unter www.regionalkonferenz.eu erhältlich. Die dort genannten Ausschlusskriterien der Veranstalter sind gültig.