Schule, Naturschutz, Heimatgeschichte, Sport – das Arbeitsfeld des Steinhorster Lehrers Wolfgang Weber war vielfältig und wurde in zahlreichen Initiativen fruchtbar. Jetzt ist der langjährige Leiter der Bezirksgruppe Steinhorst-Sandesneben im Heimatbund und Geschichtsverein Kreis Herzogtum Lauenburg e.V. nach langer Krankheit im 78. Lebensjahr verstorben.
„Lernen durch Erleben“, so ließe sich sein pädagogisches Konzept umreißen, das zur Entwicklung von Jugendwaldspielen in Zusammenarbeit mit Förster Peter Ohff und zum Aufbau eines „Klassenzimmers im Grünen“ auf dem Gelände der Grund- und Hauptschule Sandesneben führte. Ab 1980 kümmerte Weber sich auch auf Kreisebene um das Themengebiet „Wald und Erziehung“. Jährliche Pflanzaktionen gehörten vor 30 Jahren bereits zu den Aktivitäten der Steinhorster Bezirksgruppe im Heimatbund und Geschichtsverein, die Weber 1978 gegründet hatte.
Das pädagogische Motto steht auch über der sechsjährigen Tätigkeit als Leiter der Volkshochschule Sandesneben wie auch über seiner größten Leistung: dem Aufbau des Museums „Vergessene Arbeit“ im Kuhstall auf der kreiseigenen Domäne Steinhorst. 2002 wurden erstmals gesicherte Geräte aus Landwirtschaft und Handwerk in der Heimatstube in Sandesneben präsentiert. Die große Resonanz führte 2005 zur Gründung des Museums am heutigen Ort, das es ohne ihn nicht geben würde, wie sein Nachfolger Paul Petersen betont: „Wie die Brüder Grimm sich dem Sammeln von Märchen gewidmet haben, hat Wolfgang Weber sich um das Zusammentragen der Geschichte unserer Region verdient gemacht und dafür gesorgt, dass diese Arbeiten für spätere Generationen zur Verfügung stehen.“
Gewürdigt wurde Webers Engagement mit der Ehrenmitgliedschaft im Heimatbund und Geschichtsverein Kreis Herzogtum Lauenburg e.V. und der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. (Text: Matthias Schütt)