Ratzeburg/Schwarzenbek/Lauenburg (pm). In diesem Herbst feiert „fit für familie“, kurz „fff“, fünfzehnjährigen Geburtstag. Es ist ein gemeinsames Projekt der Familienbildungsstätten Ratzeburg, Schwarzenbek und Lauenburg sowie des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg.
„Fünfzehn Jahre – eine lange, intensive Zeit im Leben eines Menschen, im Leben einer Familie. Und auch im Leben eines Projektes, das nun Jubiläum feiert und im Laufe seiner Geschichte vielfältige Angebote: Kurse, Themenabende, Vorträge entwickelt und durchgeführt hat – immer geleitet von dem Motto: es ist besser, gemeinsam präventiv etwas zu tun, als einzuschreiten, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“, so Heiko Steiner, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes.
Im Jahr 2003 wurde die Idee geboren, ein Angebot zur Begleitung und Stärkung von Eltern im Flächenkreis Herzogtum Lauenburg zu schaffen. Die drei evangelischen Familienbildungsstätten aus Ratzeburg, Schwarzenbek und Lauenburg und das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg schlossen sich zu einer Projektgemeinschaft zusammen und erhielten erste Unterstützung von Kreis, Kreissparkasse, der Stadt Geesthacht und weiteren Förderern.
In den ersten Projekt-Jahren wurden durchschnittlich neun fff-Elternkurse pro Jahr durchgeführt. Seit 2012 hat sich der Bedarf zunehmend verändert: Elternkurse insbesondere mit einem Umfang von zehn mal zwei Stunden wurden immer weniger nachgefragt – stattdessen wuchs die Nachfrage nach zeitlich kürzeren, gestrafften pädagogischen Angeboten, die eher in den vollen „Familienterminkalender“ passen. Inzwischen werden die Kurse mit einem geringeren zeitlichen Umfang angeboten und die Nachfrage ist wieder leicht gestiegen.
„Die Qualität der Angebote ist anscheinend ungebrochen hoch, denn die Feedbackbögen geben die Zufriedenheit der Eltern nach wie vor mit „sehr gut“ und „gut“ an“, sagt Kerstin Dlugi, Leiterin der Familienbildungsstätten Lauenburg und Schwarzenbek.
Hoch ist auch die Identifizierung der Kursleiterinnen mit „fit für familie“, wie zwei Statements zeigen: „Seit Jahren biete ich gemeinsam mit meiner Kollegin fff-Kurse für Eltern mit Kindern in der Pubertät an. Die Themen, die die Mütter und Väter in die Kurse mitbringen, ähneln sich. Und doch ist jeder Kurs wieder spannend und neu für mich. Das liegt natürlich an den so unterschiedlichen Kursteilnehmer*innen und ihren Lebenswelten. Ein Gewinn ist es jedes Mal für mich, dass die Eltern nach unserem moderierten Austausch gelassener und oft auch mit Lösungsmöglichkeiten für ihren Alltag nach Hause gehen“, so Petra Schörling aus Ratzeburg. Einen anderen Blick wirft Ira Morgenstern aus Lauenburg auf ihre Arbeit für fff: „Besonders hat mir immer gefallen, dass es als „Teamteaching“ angelegt ist. Der rege und offene Austausch mit den Eltern(-teilen) ist ein weiterer Aspekt, den ich an der Arbeit sehr mag. Es geht oft und gerne hoch her, weil Kind- und auch Elternsein per se so emotional ist… die Lebendigkeit mag ich! Und: ich finde es immer noch sehr wichtig, dass es diese Angebote gibt!“
Der hohe Vernetzungsgrad des Projektes eine wesentliche Grundlage für den Erfolg von „fit für familie“. Die Projektgemeinschaft kooperiert mit zahlreichen Einrichtungen, die für Familien relevant sind, wie Familienbildungsstätten, Familienzentren, Schulen, Kindertagesstätten, Ärzten, Erziehungsberatungsstellen, Fachdiensten.
Die „Themenabende“ und das „Elterncafé“ erfreuen sich großer Beliebtheit: „An den fff-Themenabenden greifen wir Fragen auf, die Eltern bewegen und zu denen Sie sich nähere Informationen wünschen. Erfahrene Referent*innen bieten in Familienzentren, Familienbildungsstätten, Kitas, Schulen, Gemeinden oder anderen Institutionen Vorträge mit einem anschließenden Austausch an“, so Petra Woelky.
Bei den Elterncafés können sich Eltern die fachliche Unterstützung einer fff-Kursleiterin zu einem besonderen Erziehungsthema einholen, und das bei einer Tasse Kaffee oder Tee: „Das fff-Elterncafé ist ein Ort der Begegnung. Mir ist nicht daran gelegen, den Müttern, Vätern und Großeltern besondere Methoden aufzuzeigen, sondern ihnen mit einer wertschätzenden Haltung zu begegnen. Alle Teilnehmenden besitzen Kompetenzen und Ressourcen und können diese im Austausch mit anderen Eltern entdecken und stärken. Diese Prozesse begleiten und unterstützen zu dürfen, empfinde ich als große Bereicherung und wertvolle Erfahrung“, sagt fff-Kursleiterin Petra Cosmilla, die die Elterncafés in Ratzeburg und Schwarzenbek begleitet.
Auch im Jahr 2019 hat fff ein neues Angebot aufgelegt: die Mediensprechstunde, die „fit für familie“ allen Eltern anbietet, die sich Sorgen um den Medienkonsum ihrer Kinder machen oder die sich einfach mal bei einer kompetenten Ansprechpartnerin orientieren möchten.
Eine Kursteilnehmerin bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Wenn es die Angebote von „fit für familie“ nicht gäbe – man müsste sie erfinden“.
Nähere Infos zu den Angeboten von „fit für familie“ gibt es unter www.elternkurse-fff.de.