Sandesneben (pm). Ein Jahr ist schnell vorüber. Besonders, wenn es gut gefüllt ist: Am Sonntag, 11. August 2019, wird Pastor Oliver Erckens um 14.30 Uhr bei einer Andacht im Pastoratsgarten verabschiedet. Danach gibt es für Groß und Klein ein buntes Fest mit sommerlichem Singen und dem Kirchenchor. Der 35-Jährige bleibt dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg als Pastor erhalten – so viel darf schon verraten werden. Pastor Ciprian Matefy, der für ein Jahr Vertretungsdienst im Zentrum für Ökumene in Hamburg machte, ist Anfang August nach Sandesneben zurückgekehrt.
Und obwohl er „nur“ ein Jahr in der Kirchengemeinde wirkte, hat Oliver Erckens viel vorangebracht. Insbesondere ein Projekt, dass schon lange in der Schublade lag, schob er mit Vehemenz an: die Umgestaltung des Kirchbergs. „Das Projekt ist mir besonders wichtig, da insbesondere ältere Gottesdienstbesucher Schwierigkeiten haben, den Berg hoch zu kommen“, berichtet Erckens. Sein Kollege Stephan Rost ergänzt: „Unsere Gemeinde ist sehr glücklich darüber, mit welcher Intensität er das angepackt hat und immer wieder alle Beteiligten im Kirchengemeinderat und im Kirchenkreis an einen Tisch gebracht hat“. Vorgesehen sind für den Kirchberg die Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und eine Umgestaltung. „So ein großes Projekt kann nur gelingen, wenn viele Menschen mit eingebunden sind. Man muss dazu wissen, dass ein Teil des Berges einst künstlich aufgeschüttet und die St.-Marien-Kirche darauf gebaut wurde. Sorgfalt bei den Planungen ist also geboten“, so Erckens weiter. Ein Vorbote der Maßnahmen komme bereits im Herbst: ein barrierefreies WC in der Kirche. „Schön wäre es, wenn am Ende der Ort um die Kirche für alle Menschen einladend gestaltet ist, sodass man sich gut und gerne dort aufhalten kann“, resümiert Erckens.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des jungen Mannes, der in Bruchsal aufgewachsen ist, war die Jugend- und Konfirmandenarbeit. So fuhr Oliver Erckens mit 35 Konfis zum Kirchentag nach Dortmund. Auch in der Jugendarbeit gab es viel zu tun, da sich hier vieles im Umbruch befindet. „Unserer Gemeinde tat es gut, dass jemand mit einem frischen Blick zu uns kommt“, resümiert Stephan Rost, selbst seit drei Jahren Pastor in Sandesneben. „Manches sieht ein Außenstehender viel eher“.
„Gefreut hat mich die große Offenheit hier“, sagt Oliver Erckens. Auch die tatkräftige Unterstützung des Kirchengemeinderates und die Zusammenarbeit mit den Pastorinnen und Pastoren in der Region sei sehr konstruktiv gewesen. „Und ich habe Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen begleiten dürfen – den Festzeiten im Jahr und den Festzeiten des Lebens. Ich behalte sie alle in guter Erinnerung.“ Für ihn sei es sehr wichtig, Teil einer volksnahen Kirche zu sein, „eine Kirche, die das Leben begleitet“.
„Wir haben keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“, zitiert Erckens aus dem Hebräerbrief sein Lebensmotto. „Was wir heute pflanzen, finden die Generationen nach uns vor. Achten wir also auf eine gute Saat.“ Und damit meint der Pastor auch das gute Miteinander innerhalb der Kirche – ein Arbeiten auf Augenhöhe. „Der gute Kontakt zu den hauptamtlichen Mitarbeitenden ist mir sehr wichtig.“