Geesthacht/Mölln (pm). Mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) in Höhe von 3.000 € aus dem Zweckertrag “Los-Sparen” hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun an drei Schulen in Geesthacht und Mölln jeweils eine Insektenburg hergestellt. Unter aktiver Mitwirkung von Schülern wurde in der Projektwoche zum Ende des Schuljahres, mit Beratung und Anleitung durch den Projektleiter Hans-Heinrich Stamer (BUND), jeweils ein sonnenexponierter Standort auf den Grundstücken der Berta-von-Suttner-Gemeinschaftsschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums in Geesthacht sowie der Till-Eulenspiegel-Grundschule in Mölln ausgewählt.
Die Objektgrundrisse wurden im Gelände mit Sägespäne markiert. Dann mussten die Rasensoden ausgestochen und am Nordhalbkreis zu einer Sodenwand aufgestapelt werden. Der restliche Mutterbodenaushub wurde hinter der Sodenwand als Böschung abgelagert, auf dieser eine vielfältige Wildkräuter-Samenmischung eingesät und leicht eingeharkt. Am nächsten Morgen wurden 4 qbm leicht lehmiger Sand per LkW in die Baugrube gekippt, der wiederum in Handarbeit aufgeschichtet und als Sonnenfalle gestalten wurde. Abschließend wurden die Insektenburgen mindestens vier Stunden lang beregnet, um den Sandkörper homogen zu durchfeuchten, zu festigen und der Windblumensaat das Keimen zu ermöglichen. Ab September werden die ersten Wildkräuter blühen. Die Wildbienen werden schon im Juli ihre Brutröhren in der neuen Insektenburg graben.
Am letzten Schultag vor den Sommerferien wurden die Insektenburgen eingeweiht. Torben Dethof (KSK) zeigte sich beeindruckt von der Projektidee des BUND und der tatkräftigen Herstellung der Insektenburgen mit den Schulen. Biolehrerin Anja Knuth und Rektor Kai Nerger freuten sich über den besonders vielfältigen Insektenlebensraum auf dem Grund der Berta-von-Suttner-Gesamtschule und kündigten an, weitere Rasenflächen in Blühflächen umzuwandeln. Biolehrerin Dr. Anja Möhring und Direktorin Kirsa Siegemund zeigten stolz ihre breite Palette an Objekten für den Insektenschutz am Otto-Hahn-Gymnasium vor. Neben der Insektenburg hatten die fleißigen Schüler in der Projektwoche auch eine Trockenmauer, zwei Totholz-Sitzbänke und drei Insektenpfähle präpariert und aufgestellt. Heike Carstensen und Rektorin Kerstin Sturm freuten sich über das Engagement der Grundschüler und das neue Insektenhabitat an der Till-Eulenspiegel-Schule.
Zur Feier des Tages prosteten sich Schüler, Lehrer und Gäste mit einem alkoholfreien Bio-Getränk zu. Stamer erläuterte in seiner kurzen Rede, dass mit den BUND-Insektenburgen, die bundesweit zunehmend mehr errichtet werden, jeweils eine kleine “Arche-Noah” insbesondere für die fast 600 Wildbienen und sonstige Insektenarten in Deutschland entstehen, die derzeit in der konventionell bewirtschafteten Agrarlandschaft nicht überleben können. Sobald die Pestizidwirtschaft überwunden und der ökologische Landbau wieder die Regellandwirtschaft sei, können die Agrar- und Gartenflächen aus den Insektenburgen wieder vielfältig neu besiedelt werden. Dazu braucht es derzeit noch zahlreiche weitere Insektenburgen an Schulen sowie in Gärten der Dörfer und Städte. Dazu stellt der BUND eine Zeichnung mit Beschreibung und Bilder auf seiner Internetseite www.bund-rz.de zum Selbstbau zur Verfügung. Die Bauunterlagen können auch per Email angefordert werden: Hans-Heinrich.Stamer@bund-rz.de .