Mölln (pm). Mehrere Tausend Zuschauer, ein beeindruckendes Fahrerlager aus immens großen Sattelzügen und internationale Top-Stars aus mehr als 25 Ländern: Das ADAC MX Masters in Mölln am 29. und 30 Juni ist ein Event, das vor allem bei den Lokalmatadoren den Adrenalinpegel für zwei Tage auf Anschlag sein lässt. Denn an diesem Wochenende trifft der MX-Nachwuchs des MSC Mölln e.V., der bei regionalen Motocross-Serien nur selten gegen Konkurrenz aus dem Ausland an den Start geht, auf die weltweite Elite der Szene.
Einer, der diesen Nervenkitzel seit Jahren kennt und als der bekannteste Lokalmatador Schleswig-Holsteins bei der dritten Masters-Runde auf dem Grambeker Heidering an den Start geht, ist der Deutsche MX-Meister Davide von Zitzewitz. Der 27-Jährige aus Karlshof nahe Fehmarn, der als Motocross-Profi in vierter Generation und als Talent einer echten Motorsport-Dynastie immer wieder von sich reden macht, fährt bereits seit vielen Jahren in der beliebtesten Motocross-Serie Europas mit. „Mich macht es stolz, eine so hochkarätige Meisterschaft direkt vor der Tür zu haben. Da bekommt man eine richtige Gänsehaut, wenn man weiß, dass viele Freunde aus der Umgebung zum Zuschauen kommen“, so der Student,
der in Lübeck gerade seinen Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen macht.
Von diesem besonderen Gefühl möchte auch der Reinbeker Jungspund Oscar Denzau profitieren. Der zwölf Jahre alte Schüler ist zum ersten Mal bei einer ADAC MX Masters-Veranstaltung dabei, er bekam vom Möllner Verein eine sogenannte Wildcard für das Event. „Ich bin gerade erst aufgestiegen in die 85-Kubikzentimeter-Klasse und hoffe natürlich, dass ich mich behaupten kann. Allerdings werden bei dieser Serie im Vergleich zu lokalen Cups oder auch zur Deutschen Meisterschaft mindestens 30 bis 40 Prozent mehr Leistung abgerufen. Das wird also nicht einfach, aber zum Glück bin ich sehr ehrgeizig und immer für Überraschungen gut“, berichtet der Schleswig-Holsteiner im Vorfeld, der seit 2015 Mitglied beim MSC Mölln e.V. ist.
Oscar sitzt seit seinem dritten Lebensjahr auf der MX-Maschine und konnte bis dato bereits als Meister im NMX Cup, als Schleswig-Holsteinischer sowie als Hamburger Landesmeister in der 65ccm-Klasse überzeugen. Zudem ließ er sich im vergangenen Jahr als Dritter in der Deutschen Meisterschaft feiern.Etwas Masters-erfahrener ist hingegen sein Vereinskollege Florian Wiese (15) aus Ratzeburg, der 2019 bereits zum dritten Mal in Folge an der beliebtesten Motocross-Rennserie Europas teilnimmt und genau wie Oscar in der 85ccm-Klasse eingeschrieben ist.
„Für mich ist es allein schon eine Auszeichnung, beim ADAC MX Masters überhaupt starten zu dürfen. Vor zwei Jahren habe ich mich kein einziges Mal qualifiziert, im vergangenen Jahr konnte ich als Reservefahrer immerhin den zweiten Lauf mitbestreiten. Nun erhoffe ich mir, dass ich bei meinem dritten Masters-Versuch direkt zu den Rennen zugelassen werde“, meinte Florian, der erst im Alter von zehn Jahren mit dem Motocross-Sport angefangen hat und damit zu den Spätstartern zählt. Immerhin: Seit seinem ersten Rennen in 2015 konnte sich der 15-Jährige stets unter den ersten Fünf bei den Landesmeisterschaften in Schleswig-Holstein sowie im Nordcup (NMX Cup) platzieren.
Im ADAC MX Youngster Cup liegt die Hoffnung des Möllner Motorsportclubs auf dem Hoisdorfer Cooper Jensen (20), der 2015 als Sieger der Nachwuchsschmiede ADAC MX Bundesendlauf und 2016 als Gewinner der MX2-Klasse beim Jump & Race in Kiel auf sich aufmerksam machte. Auch er erhält für die ADAC MX Masters-Runde eine Wildcard und lässt auf einer 250ccm-Maschine den Motor aufheulen. „Bei dieser Serie zu starten ist mit sehr viel Adrenalin und viel Action verbunden. Da ist man das ganze Wochenende auf Anschlag. Zudem ist die Atmosphäre auf dem Rennplatz ein einmaliges Erlebnis“, freute sich der angehende Immobilienkaufmann knapp vier Wochen vor dem Event.
Ein Lokalmatador, der in diesem Jahr das ADAC MX Masters nur noch von den Zuschauerrängen verfolgen kann, ist der 19-jährige Lasse Neukäter. Der Schleswig-Holsteiner aus Großensee verletzte sich vor vier Wochen im Training und fällt nun für die ganze Saison aus. „Das ist total schade, denn der Grambeker Heidering ist in meinen Augen die beste Strecke hier bei uns im Norden. Aber ich werde dafür meine beiden Teamkollegen Davide von Zitzewitz und Louis Höhr umso mehr anfeuern. Schließlich müssen sich vor allem die Lokalmatadoren gegenseitig unterstützen, denn der Druck, vor Familie und Freunden besonders gut performen zu wollen, macht es nicht einfacher“, erklärte der NMX Cup-Top-Fahrer, der gerade seine Abiturprüfungen absolviert.