Ratzeburg (pm). Für jeden Patienten ist die Aufnahmestation eines Krankenhauses der erste Kontakt. Hier wird entschieden, wie der weitere Behandlungsverlauf vorgenommen wird. In der Artikelserie über die Vielseitigkeit des Pflegeberufes stellen wir heute Ina Zurr vor, pflegerische Teamleitung der Aufnahmestation.
Es war unsagbares Glück für das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg, dass nach dem Weggang der früheren pflegerischen Teamleitung der Aufnahmestation gleich eine Nachfolgerin parat war. „Fachliche gut ausgebildete Pflegekräfte sind grundsätzlich sehr schwer zu finden“, weiß die Pflegedirektorin Wiebke Hargens.
„Wir hatten uns in ein dänisches Holzhaus in Ratzeburg verliebt“, lacht Ina Zurr (55), die mit ihrem Mann vor zwei Jahren nach Ratzeburg zog. Das wiederum ging nur, weil ihr Mann einen Home-Arbeitsplatz einrichten konnte, während sie es in Kauf nahm, zur Arbeit nach Hamburg zu fahren. In die Schön Klinik nach Eilbek, wo sie seit 2009 Stationsleitung in der Zentralen Notaufnahme war. Und dann gab es einen zweiten Zufall. In Ratzeburg ist Torsten Bree Nachbar. Die pflegerische Bereichsleitung in der Funktionsdiagnostik im DRK-Krankenhaus sagte eines Tages: „Komm doch zu uns.“ Gesagt, getan.
Ina Zurr selbst hat sich ständig fort- und weitergebildet. Nach ihrem Examen 1984 arbeitete sie bis 1993 im Allgemeinen Krankenhaus Eilbek in der Unfallambulanz in der chirurgischen Aufnahme. Dann im Tropeninstitut, danach machte sie einen Ausflug in die freie Wirtschaft, in die Arbeitsmedizin. 2007 wechselte sie ins Katholische Marienkrankenhaus in Hamburg, wo sie zusätzlich eine Weiterbildung als Stationsleiterin machte. Vor wenigen Monaten erfolgte auch die Anerkennung der Fachweiterbildung Notfallpflege.
Die Fachweiterbildung Notfallpflege setzt die Schwerpunkte in der Intensiv- und Anästhesiepflege, Pädiatrische Intensiv- und Anästhesiepflege, Rettungsdienst, Ersteinschätzung und Versorgung von Unfallpatienten und lebensbedrohlich kranker Patienten, Arbeiten im Schockraum und, und, und. Die Fachweiterbildung dient außerdem der Qualitätssicherung eines Krankenhauses im ambulanten und stationären Bereich.
Was sich Ina Zurr wünscht, die mit ihrem engagierten pflegerischen Team tagtäglich unter höchster Anspannung arbeitet? „Mitunter ein bisschen mehr Verständnis für unsere Arbeit, vor allem dann, wenn die Wartezeiten länger sind“, sagt sie. Bei einem Notfall kann es um Sekunden gehen. Der hat immer absolut Vorrang. Im Großen und Ganzen aber wissen die Patienten, die mit dem Rettungswagen eingeliefert werden, von ihren Angehörigen gefahren werden oder solchen, die das Krankenhaus selbst aufsuchen, dass für ihre schnelle Versorgung alles getan wird.