Klein Zecher (pm). Am Sonnabend, 1. Juni, um 19 Uhr findet in der „Alten Schule“ von Klein Zecher, am Müllerweg 1, ein Vortrag von Dr. Lutz Fähser statt. Er berichtet von seinen Erfahrungen aus entwicklungspolitischen Einsätzen der letzten 30 Jahre. Dr. Lutz Fähser ist der ehemalige Leiter des Stadtwaldes Lübeck.
Wir Deutschen gelten als Wald-Romantiker, lieben Hirsche und deutsche Eichen und erproben neuerdings auch das „Waldbaden“. Böse werden wir aber, wenn „der Borkenkäfer“ im Klimawandel unsere Bauholz-Fichten anbohrt. Diesem Schädling rücken wir mit Gift und Harvester-Großmaschinen zu Leibe. Schließlich muss Wald nach den Zielen unserer Regierungen ordentlich viel Geld abwerfen. Deshalb können wir uns in einem industrialisierten Kulturland auch nur drei Prozent der Forstfläche als geschützte Wildnisgebiete erlauben. Sollen doch die wenig entwickelten Länder ihre Wälder endlich einmal großflächig in Ruhe lassen.
Deutsche regierungsamtliche „Entwicklungshilfe“ war viele Jahre eher eine flankierende außenpolitische Maßnahme zur Verbesserung der deutschen Wirtschaftsmöglichkeiten. Die Projekte exportierten deutsche Technik, Denk- und Wirtschaftsweise als Angebot zur „Entwicklung“. Das schlug fehl. Heute wird „Hilfe zur Selbsthilfe“ angeboten, im Kontext anderer Kulturen und Bedürfnisse.
Wald ist die vielfältigste und ursprüngliche Vegetationsform auf der Erde, wichtige Grundlage auch des heutigen Lebens. Die Hälfte der Wälder ist in den vergangenen 2.000 Jahren verschwunden. Die verbliebene Fläche besteht zu 80 Prozent aus verarmten „Sekundärwäldern“, die unter starkem Druck durch anwachsende Bevölkerung und sich änderndem Klima steht.
Ist da noch etwas zu „retten“? Solche Fragen wird der Referent anhand von Beispielen etwa in Brasilien, Äthiopien, Georgien und Iran erörtern. Er war in rund 30 Ländern an Wald- „Entwicklungsprojekten“ beteiligt und ist immer noch für einige Monate im Jahr im Ausland tätig. Er möchte nicht nur „Frontalunterricht“ abhalten, sondern freut sich über eine offene Diskussion zu der schwierigen Materie. Um eine Spende für den Naturschutz wird gebeten.