Ratzeburg (tbi). Unternehmer sind Experten und gebündelte Interessen schaffen gemeinsame und neue Wege. So zumindest könnte eine stark verkürzte Zusammenfassung des Abends im Ratzeburger Seehof lauten.
Als parteiloser Kandidat tritt Gunnar Koech erneut zur Bürgermeisterwahl in der Inselstadt an. Der zweite Anlauf nach zwölf Jahren. Damals erhielt Koech nach eigenen Worten 49,9 Prozent der Wählerstimmen, verfehlte also extrem knapp das Ziel. Engagiert hat er sich in den vergangenen Jahren im Wirtschaftsförderverein Inselstadt Ratzeburg e.V. (WIR), dem er heute vorsitzt. Im Rahmen des Wahlkampfes hatte Gunnar Koech die ortsansässigen Unternehmerinnen und Unternehmer zu Impulsvorträgen und geselligem Austausch eingeladen. Persönlich, als Kandidat für die Wahl am 10. März, nicht als Vorsitzender des WIR. Nach einem locker gehaltenen Einstimmungsvortrag von Jürgen Wirobski, Vorsitzender der „Wirtschaftliche Vereinigung Geesthacht e.V.“, der betonte, dass es bei allen Wirtschaftsverbänden – auch untereinander – auf größtmögliche Vernetzung ankommt, erinnerte Gastgeber Koech an seine Biografie und die Erfolge des WIR der vergangenen Jahre. „Wir können uns noch besser vernetzen, auch die Möllner sind dafür“, ging Koech auf den Hinweis seines Vorredners ein. Sein Appell richtete sich an die Ratzeburger Unternehmen: „Wir können diese Stadt gemeinsam beleben!“
Koech betonte, dass er als Bürgermeister konkrete Ideen hat. „Wir schaffen es bislang nicht, unsere tolle Stadt, diese tolle Lage zu verkaufen“, sagte Gunnar Koech, der sich auch künftig als Vertreter der Wirtschaft sieht. „Für das Beleben dieser Stadt braucht man die Politik nicht“, so der Kandidat. Als Beispiele nannte er die Eisbahn – „ein Projekt, das wir auf jeden Fall für die Zukunft in die Hand nehmen müssen!“ – und die jüngste Entwicklung des Insel-Advents und des Weihnachtsmarktes. Nach Koechs Überzeugung könnte er als Bürgermeister die entscheidenden Impulse setzen. „In den vergangenen 18 Jahren hat mich kein Bürgermeister in meinem Geschäft besucht. War jemals einer bei Ihnen?“, fragte Gunnar Koech und sah in verneinendes Kopfschütteln der gut 30 Gäste. „Als Bürgermeister würde ich jeden Betrieb in der Stadt besuchen“, versprach der Kandidat. Ein Bürgermeister solle die Verwaltung nicht ausbremsen, „wir haben eine hoch qualifizierte Verwaltung, die mir helfen wird, Ideen umzusetzen“, so Koech. Zu den Ideen gehört, Ratzeburg als Standort für das Deutsche Rudermuseum zu gewinnen. Koech: „Als Bürgermeister habe ich eine Riesenverwaltung hinter mir, die zuarbeiten kann. Das Rathaus unterstützt bei der Organisation von Veranstaltungen, die Wirtschaft finanziert. Wenn Sie alle mitmachen, schaffen wir es, die Stadt in kürzester Zeit zu verändern.“ Dabei ist dem Kandidaten bewusst, dass die Verwaltung ihn nicht braucht, aber „ich möchte die Verwaltung auf einem langen Weg zu einem Dienstleister machen. Bislang habe ich gute Erfahrungen gemacht und keine Angst, dass mir ein Bein gestellt wird“, sagte Gunnar Koech.
Neben den bereits bekannten gemeinsamen Terminen aller Kandidaten plant Koech in seinem Wahlkampf noch einen Schlemmerabend auf dem Marktplatz mit Live-Musik (28.2.), einen Spendenlauf um den Küchensee zu Gunsten der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg (3.3.), eine Einladung an alle Einwohner der Stadt in das Aqua Siwa (9.3.) und für den Tag der Wahl die Verteilung frischer Brötchen für möglichst alle Ratzeburger Haushalte.