Mölln (pm). In einer Mitgliederversammlung der SPD Mölln im Möllner Quellenhof bereitete sich die Partei am Mittwoch (6. Februar) auf die bevorstehende Europawahl vor. Eingangs verwies der Möllner SPD Vorsitzende Dr. Matthias Esche angesichts der europaweit zunehmenden nationalistischen Tendenzen auf die besondere Bedeutung der Europawahlen.
Viele Menschen in Europa würden die Errungenschaften der europäischen Zusammenarbeit der Nationalstaaten in der EU nur als Bedrohung und Bürokratie wahrnehmen. Tatsächlich sei die EU aber eine große Erfolgsgeschichte. Nicht nur eine lange Phase des Friedens in Mitteleuropa würde vielfach leider nicht zur Kenntnis genommen, auch die wirtschaftliche Entwicklung der in der EU vereinten Staaten sei ohne historisches Beispiel. Der durch die EU vorangetriebene Ausgleich zwischen den Regionen habe zwar Geld gekostet, aber mit Sicherheit auch zur Befriedung Europas beigetragen. Insofern sei Deutschland europäisch zwar sogenannter Nettozahler in der EU, habe aber in Form des Friedens und der wirtschaftlichen Entwicklung viel zurückbekommen. Es sei sogar so, dass gerade Deutschland ökonomisch von der europäischen Zusammenarbeit kräftig profitiert habe, wie die hohe Exportquote beweise. Der europäische Binnenmarkt habe mit dazu beigetragen, dass Deutschland weltweit als ökonomisch attraktives Land gelte.
Diese positive Entwicklung werde aber bedroht durch nationalistische Tendenzen in den Ländern. Die sich abzeichnenden Probleme Großbritanniens mit dem Brexit und der sich offenbar neu entwickelnde kalte Krieg mit Russland seien Indizien für die „Erfolge“ des neuen Nationalismus. Die SPD solle den Europawahlkampf nutzen, um mit den Menschen über diese Entwicklungen zu sprechen und so versuchen mit einer hohen Wahlbeteiligung bei der Europawahl die Extremisten klein zu halten.
Niklas Gaidetzka und Moritz Flint stellten das Konzept der Möllner SPD zur Europawahl vor. Es solle versucht werden, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, um zu verdeutlichen, was die europäische Einigung konkret für Mölln bedeute. Dabei gehe es nicht nur um die Grundwerte wie Frieden und ökonomische Entwicklung, sondern auch um die konkrete Auswirkung der Europäisierung auf kommunaler Ebene. Insbesondere gelte es Zeichen zu setzen gegen Pessimismus und Überdramatisierung, sowie Misstrauen gegenüber der europäischen Idee abzubauen. Am 1. Mai plane man dazu eine Veranstaltung auf dem Möllner Bauhof. Ein öffentliches Gespräch mit den Kandidaten der SPD sei ebenfalls in Vorbereitung. Verstärkt werde man versuchen, neben den üblichen Infoständen auch die digitalen Medien zu nutzen, um über die Europawahl und deren Nutzen zu kommunizieren.