Mölln/Schwarzenbek (pm). In fremde Länder reisen und Menschen treffen, die dort leben. Sich kennenlernen, austauschen, Freunde werden, das ist das Ziel im Schüleraustausch. Mit eigenen Augen sehen und am eigenen Leib erfahren, wie das Leben anderswo aussieht und sich anfühlt, wie die Menschen dort denken, welche Ziele und Wünsche sie haben. Mit Menschen aus anderen Kulturkreisen globale Themen erörtern, Spaß haben und nicht zuletzt entdecken: wie ähnlich wir uns sind! Seit August 2018 hat der Rotary Club Herzogtum Lauenburg – Mölln zwei Inbunds zu Gast die genau dieses Abenteuer wagen (Herzogtum direkt berichtete). Eilyn aus Venezuela und Pedro aus Chile. Beide besuchen für ein Jahr das Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln.
Petro, du bist jetzt etwa ein halbes Jahr in Deutschland, wie geht es Dir?
Mir gehts prima, sehr gut!
Du hast Dir vorgenommen, gut Deutsch zu lernen, wie schätzt Du Dein Können jetzt ein?
Ich glaube gut, aber ich muss mich noch verbessern. Manchmal ist es noch schwer, die deutsche Sprache zu verstehen und vor allem zu schreiben.
Die Kultur in Deutschland und Europa interessiert Dich, hast Du in unserem letzten Interview gesagt. Welche Städte und Gegenden konntest Du Dir schon ansehen?
Ja, ich interessiere mich sehr für die deutsche Kultur. Ich war in den letzten Monaten bereits in München, Berlin, Hamburg und Lübeck. München hat mir besonders gefallen!
Was gefällt Dir in der Schule hier am meisten?
Ich mag meine Freunde hier an der Schule, die Spanischklasse, den Geschichtsunterricht und Englisch.
Wie gestaltet sich deine Freizeit?
In meiner Freizeit gehe ich gern laufen, höre Musik oder gehe zum Training. Oder ich ruhe mich einfach nur aus. Ich liebe Schlafen!
Was erscheint dir, rückblickend auf deine bisherige Zeit hier, am wichtigsten, um sich für ein Austauschjahr vorzubereiten?
Ich denke, man muss sich sicher sein, es machen zu wollen. Man braucht die Entschlossenheit und den Mut, am Ende ist es auch viel Verantwortung die man für sich übernehmen muss.
Was vermisst Du am meisten hier in Deutschland?
Meine Freunde in Chile, meine Familie und meine Klasse dort an der Schule.
Eilyn, das erste halbe Jahr ist schon vorüber, was war das bisher prägendste Erlebnis?
Es war vor allem am Anfang sehr schwierig, dem Deutschunterricht zu folgen und alles zu verstehen, aber es war auch eine gute Erfahrung. Glücklicherweise gehe ich auch in einen Spanischkurs, dort helfen uns unsere Klassenkameraden auf Deutsch und wir helfen ihnen auf Spanisch, das macht wirklich Spaß.
Schule in Deutschland – Schule in Venezuela, gibt es da Unterschiede?
Es gibt viele Unterschiede, aber die herausragendsten sind: In Venezuela tragen die Kinder und Jugendlichen eine Schuluniform, die Stunden im Stundenplan haben 80 Minuten und wir haben dort nur ein Klassenzimmer.
Wenn Du noch einmal Deinen Koffer packen könntest, was würdest du unbedingt mitnehmen?
Man braucht eigentlich wirklich nicht viele Dinge, gerade genug, um den Winter in Deutschland zu überleben.
Was machst Du, wenn Du gerade nicht in der Schule bist?
Normalerweise gehe ich ins Fitnessstudio, fahre mit meinen Freunden nach Lübeck, lese Bücher oder schaue Filme auf Deutsch mit spanischen Untertiteln.
Wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest, was wäre das?
Ich denke es wäre prima, perfekt Deutsch zu können!
Die Förderung der Jugend gehört zu den wichtigen Zielen, die sich Rotarier weltweit gesetzt haben. Die Auslandserfahrung, die Rotary mit seinem Jugendaustausch bieten möchte, soll die Möglichkeit eröffnen, sich in einer fremden Umgebung selbst zu erfahren und zu bewähren – als eigenständige Persönlichkeit und als Botschafter des eigenen Landes im Sinne der Freundschaft zwischen den Völkern.
Das Rotary Austauschprogramm richtet sich an schulpflichtige Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren (der 18. Geburtstag darf zu Beginn des Austauschjahres am 1. August noch nicht erreicht sein) in der Regel im Anschluss an die 10. Klasse. Der Austausch dauert ein Schuljahr, maximal 12 Monate, und beginnt im Juli oder August. Weiterführende Informationen gibt es unter www.rotary-jd.de und www.herzogtum-lauenburg-moelln.rotary.de
Interview: Karsten Lessing