Mölln (aa/pm). Das Projekt Fahrradwerkstatt der Möllner Willkommenskultur hat nun eine neue und voraussichtlich dauerhafte Bleibe gefunden. Ab sofort werden die ehrenamtlichen Projektteilnehmer in einem Werkstattcontainer der BBZ Mölln in Grambeker Weg 58 gebrauchte Räder reparieren und gespendete, wieder instand gesetzte Räder kostenfrei abgeben. Die Möllner Berufsschule wird in enger Kooperation die Fahrradwerkstatt mit der Willkommenskultur gemeinsam nutzen. Neu ist zudem, dass das ursprünglich an Flüchtlinge gerichtete Angebot der Willkommenskultur nun für alle Bürger aus finanzschwachen Haushalten geöffnet wurde.
Projektleiter Henning Hasper ließ zunächst die Chronologie der Fahrradwerkstatt Revue passieren. So wurden in den ersten zwei Jahren seit Gründung des Projektes zirka 300 restaurierte und verkehrssichere Fahrräder an geflüchtete Menschen abgegeben. Seit rund 18 Monaten konzentriert sich das Team mehr auf Reparaturen an Rädern. Dies geschieht meist in Zusammenarbeit mit dem Kunden, um zukünftig die selbstständige Reparatur zu ermöglichen.
Die Suche nach einer neuen Unterkunft für das Projekt Fahrradwerkstatt der Möllner Willkommenskultur führte schließlich zu einer Kooperation mit dem BBZ Mölln und damit auch zu einem gemeinsamen Konzept. Die Fahrradwerkstatt hat nun Räumlichkeiten ohne zeitliche Beschränkung und diese können mietfrei genutzt werden. Nebenkosten wie Wasser, Strom und Heizkosten werden vom BBZ übernommen. Sanitäre Anlagen sind vorhanden. Baulich notwendige Änderungen wurden vom BBZ durchgeführt. Die Ausstattung der Werkstatt konnte durch Spendengelder der Willkommenskultur angeschafft beziehungsweise ergänzt werden.
Die ehrenamtliche Arbeit kann hervorragend in den bisherigen Zeitfenstern (montags und dienstags) weitergeführt werden. Mittwochs und donnerstags wird die Werkstatt für Unterrichtszwecke genutzt. Schüler des BBZ werden an diesen Tagen im Bereich Fahrradreparatur unterwiesen. Durch diese Besetzung ist es möglich zukünftig weitere Öffnungszeiten anzubieten. Da immer weniger geflüchtete Menschen das Angebot, gebrauchte Fahrräder zu bekommen, nutzen, möchten die Möllner Willkommenskultur und das BBZ, die Fahrradwerkstatt für alle Bedürftigen öffnen. Dass bedeutet, dass alle Menschen, die soziale Leistungen beziehen und solche, die die Angebote der „Tafel“ und des „Sozialkaufhauses“ nutzen, in Zukunft auch in der Fahrradwerkstatt Fahrräder beziehen dürfen.
Bürgermeister Jan Wiegels, als Schirmherr der Willkommenskultur, bedankte sich gemeinsam mit Cornelia Johns, Ehrenamtsbetreuerin der Stadt Mölln und Sprecherin der Möllner Willkommenskultur sowie Charlotte Wienecke, Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Mölln und des Amtes Breitenfelde, bei den ehrenamtlichen Helfern der Fahrradwerkstatt für ihr unermüdliches Engagement über diesen langen Zeitraum sowie bei allen Bürgern, die Fahrräder zur Verfügung gestellt haben und es auch immer noch tun. Ein besonderer Dank galt dem BBZ Mölln, für die Kooperation mit der Möllner Willkommenskultur.
„Nur durch den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer kann eine Integration der geflüchteten Menschen in unsere Gesellschaft gelingen“, stellte Bürgermeister Jan Wiegels fest. „Diese Aufgabe wird uns noch eine lange Zeit beschäftigen. Die Fahrradwerkstatt ist ein wichtiger Baustein und ich freue mich, dass sie hier nun eine dauerhafte Bleibe gefunden hat.“
„Für uns ist es etwas ganz Tolle“, lobte der stellvertretende BBZ-Schulleiter Matthias Links das generationenübergreifende Projekt.
Möchten auch Sie noch ein Fahrrad spenden, oder sich ehrenamtlich in der Möllner Willkommenskultur als Sprachpartner, Begleiter, Hausaufgabenbetreuer oder Veranstaltungsplaner engagieren? Informationen erhalten Sie bei der Ehrenamtsbetreuerin der Stadt Mölln, Cornelia Johns, unter der Rufnummer 0173-3166744 oder per Email an ehrenamtsbetreuung@stadt-moelln.de.