Berkenthin/Krummesse (pm). Die groß angekündigte Förderung des Bundes zur Umsetzung des Digitalpaktes lässt auf sich warten. Eine Summe von fünf Milliarden Euro möchte der Bund auf die Länder und Schulträger verteilen. Für Schleswig-Holstein wären das etwa zwischen 170 und 200 Millionen Euro. Eine dringend benötigte Förderung, die offenbar am Föderalismus beziehungsweise Uneinigkeit von Bund und Länder scheitert, was Friedrich Thorn, Verbandsvorsteher des Schulverbandes an der Stecknitz Berkenthin-Krummesse nicht nachvollziehen kann und in einem Brief an die Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten die Umsetzung der Förderzusage anmahnt.
„Wir haben in den vergangenen Jahren nicht nur auf den Digitalpakt gewartet, sondern sind auch selbst aktiv geworden, weil wir als Schulträger die Notwendigkeit des digitalen Aufbruchs in unseren Schulen sehen“, erläutert Friedrich Thorn. Er verweist auf zahlreiche Maßnahmen und Investitionen, die sein Verband in den zurückliegenden Jahren durchgeführt hat. Dazu gehören eine flächendeckende WLAN-Versorgung, Beschaffung moderner Endgeräte wie Tablets, angepasste Serverausstattungen sowie die Beschaffung interaktiver Whiteboards. Für das Haushaltsjahr 2019 hat der Verband weitere 30.000 Euro für die Beschaffung von Tablets für die neuen fünften Klassen eingestellt.
Eine Gesamtförderung von fünf Milliarden Euro hört sich zunächst gewaltig an. Am Ende stehen allerdings nur rund 450 Euro für jeden Schüler zur Verfügung rechnet Schulverbandsvorsteher Thorn vor. „Das ist die Erstausstattung mit einem Tablet, dann müssen die Schulen und Träger alle weiteren Kosten selbst tragen, zumal die Geräte nach drei bis fünf Jahren technisch aufgerüstet oder Ersatz beschafft werden müssen“, so Friedrich Thorn weiter.