Mölln (pm). Möllns SPD-Vorsitzender Dr. Matthias Esche stellte das Verkehrs- und Aufenthaltskonzept der SPD für die Möllner Innenstadt vor. Er wies darauf hin, dass die Diskussion über die Qualität des Lebens in der Stadt für Mölln nicht neu sei. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder einmal Diskussionen über die Verkehrssituation in der Innenstadt gegeben. Die Versuche, den Verkehr und die damit verbundenen Probleme in den Griff zu bekommen, seien aber mit Regelmäßigkeit im Ansatz gescheitert. Was sich jetzt in einigen Großstädten hinsichtlich der Stickoxid-Debatte und den damit verbundenen partiellen Fahrverboten vollziehe, würde sich zwangsläufig über kurz oder lang auch im vergleichsweise beschaulichen Mölln als Problem stellen. Insofern sei es besser jetzt schon diese Debatte zu führen als zu warten, bis Gerichte pauschal Fahrverbote aussprechen.
Die SPD hat dazu folgende Vorschläge:
Zunächst einmal sollte im Stadtgebiet Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit realisiert werden. Angesichts des realen Verkehrsflusses ist dies allein noch kein wesentlicher Eingriff in irgendwelche Fortbewegungsmöglichkeiten. Im Kern der Altstadt sollte Tempo 20 das Maß der Dinge sein. Dazu gehöre dann aber auch eine Intensivierung der Geschwindigkeitskontrollen.
Die Seestraße und die Mühlenstraße sollten zu Anliegerstraßen umgewidmet werden. Eine Überwachung dieser Gebote wird schwierig sein, aber es geht auch um einen Appell an die Vernunft der Innenstadtnutzer und die Schaffung eines Bewusstseins.
Um den Verkehr in der Innenstadt nachhaltig zu reduzieren, sollten in der Hauptstraße zusätzliche Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) eingerichtet werden. Am Stadthauptmannshof und in der Grubenstraße sollten verkehrsberuhigende Verschränkungen entstehen. Zusätzliche Fahrradständer für alle Fahrradarten sollten Anreize schaffen, die Innenstadt mit dem Fahrrad zu nutzen. Übergänge müssten in diesem Zusammenhang barrierefrei gestaltet werden.
Zwischen dem Hotel Weißes Ross und ehemaligen Möllner Grill könnte ein gesonderter Fahrstreifen für Fahrräder und Rollatornutzer geplant werden, wobei diese Strecke gleichzeitig einspurig sein sollte und der Verkehr durch eine Ampelanlage gesteuert werden könnte (Pförtnerampel).
Um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern, könnten Trinkbrunnenanlagen auf dem Kurparkplatz, im Kurpark, auf dem Bauhof, am Mühlenplatz und auf dem Marktplatz errichtet werden. Dazu sollten Sitzbänke zur Verfügung gestellt werden und Begrünungsmaßnahmen angedacht werden.
Die Straßenflächen der Mühlenstraße sollte so konzipiert werden, dass dort eine Nutzung für Fahrräder, Kinderwagen und Rollatoren möglich ist. Ebenso wären dort breitere und barrierefreie Fußwege und Fahrbahnverschränkungen erforderlich.
Auf dem Mühlenplatz müsste auch gegebenenfalls der Busparkplatz anderweitig, also außerhalb des innerstädtischen Kernbereichs, geplant werden. Gleichfalls wären gerade am Mühlenplatz eine Reihe weiterer Maßnahmen erforderlich, um die optische Qualität zu verbessern, wie bspw. eine Verkehrsinsel mit Baum, Begrünung vorhandener Restaurationsbetriebe, Optimierung der Öffnungszeiten der Gastronomie und ähnlicher Maßnahmen. Die SPD hat sehr wohl im Auge, dass der Versuch, den durch die Hauptstraße fließenden täglichen Verkehr von gut 12.000 auf zirka 6.000 Pkw zu reduzieren, flankierende verkehrsberuhigende Maßnahmen auf möglichen Ausweichstrecken (z. B. Kurgebiet) einschließen muss.
Die SPD Mölln sei sich bewusst, dass dies für viele Möllner Bürger ein Umdenken erfordert. Allerdings müsse ein Weg gefunden werden, um einerseits den Bewohnern der Innenstadt eine Wohn- und Lebensqualität zu ermöglichen und gleichzeitig allen Bürgern der Stadt und den Besuchern die Chance eröffnet wird, die Attraktivität der Stadt zu nutzen. Ein Weiterso sei nach Ansicht der Sozialdemokraten weder im Interesse der Bewohner der Innenstadt noch im Interesse der gesamten Möllner Bürger.
Esche wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe noch mit der SPD-Fraktion abzustimmen seien, bevor entsprechende Anträge in die Ausschüsse der Stadtvertretung eingebracht werden können.