Mölln (pm). „Fit für die Zukunft – Schleswig-Holstein zwischen Tradition und Moderne“ –
wer könnte besser zu diesem Thema mit dem Ministerpräsidenten diskutieren als Schüler des BBZ Mölln, die aktiv ihre persönliche Zukunft gestalten und derzeit eine duale Ausbildung absolvieren. Aus diesem Grund standen insbesondere an diesem Tag die Schüler des BBZ Mölln im Mittelpunkt und präsentierten dem Ministerpräsidenten ihre Schule und eine Auswahl aus der Fülle der Angebote der dual beschulten Ausbildungsberufe am BBZ. Die Frage nach der Stärkung der Beruflichen Bildung angesichts akuten Fachkräftemangels und zunehmender Akademisierung von Ausbildung, aber auch die Auseinandersetzung über gerechte Entlohnung bestimmte die Gespräche und die Podiumsdiskussion. Das BBZ hatte ganz bewusst den Schwerpunkt auf die duale Berufsausbildung gelegt, um einerseits ein Zeichen für den Wert dieses bedeutenden Qualifizierungswegs für junge Menschen zu setzen und andererseits dem Ministerpräsidenten unterstützende Argumente zur Stärkung der dualen Ausbildung durch den politischen Raum zu liefern.
Zunächst bildeten im Eingangsbereich Schüler aus fünfzehn ausgewählten von insgesamt 31 möglichen Ausbildungsberufen in ihrer berufstypischen Kleidung ein Spalier und dokumentierten damit einen Teil der Vielfalt der Ausbildungsberufe, die am BBZ dual beschult werden.
Daniel Kastner, Laura Garlipp (Industriekaufleute), Mika Gladziejewski und Daniel Osburg (Zimmerer) begrüßten Daniel Günther im Eingangsbereich und nahmen ihn mit auf einen Rundgang durch Großküche, Hauswirtschaft und Friseurbereich und gaben einen Einblick auf die im Bau befindlichen Werkstätten. In der Großküche des BBZ präsentierten Anca Schaible und Justin Wengatz den Beruf Koch/Köchin, einem Ausbildungsberuf, dessen Beschulung der touristisch geprägten Wirtschaft des Herzogtums Rechnung trägt.
Auf seinem Rundgang kam Daniel Günther auch mit den beiden angehenden Hauswirtschafterinnen Marieke Schlünzen und Julia Bade ins Gespräch und ließ sich über Ausbildungsinhalte informieren, ehe er den Friseurbereich des BBZ Mölln betrat. Miranes Sofie Bacher und Celina Ditz gaben dort fachkundig Auskunft über ihren Ausbildungsberuf, zeigten unterschiedliche Wicklungen für Dauerwellen und kunstvolle Flechttechniken.
Der Werkstattneubau zwischen Hempschört und Heinrich-Langhans-Straße war nächste Sta-tion für Daniel Günther. Die beiden Auszubildenden im Zimmererhandwerk, Konrad Münter und Bob Groth erläuterten anhand ausgehängter Pläne den Neubau und standen Rede und Antwort rund um die Großbaustelle, die zukünftig Werkstätten bereithalten wird.
Der durch die Schülerinnen und Schüler gestaltete Rundgang vermittelte einen Eindruck dessen, was den Kernbereich des BBZ Mölln ausmacht – verlässlicher Dualpartner für Handwerk, Industrie und Dienstleitung im Kreis Herzogtum Lauenburg zu sein.
Die Sichtweise der Schülerschaft und der Austausch mit der Generation, die zukünftig unser Land prägen wird, standen im Fokus der Podiumsdiskussion, die von Daniel Kastner und Laura Garlipp moderiert wurde. Paul Schütt (Industriekaufmann), Michele Berling (Zimmerer), Miranes Sofie Bacher (Friseurin) sowie Christopher Antes (Koch) saßen stellvertretend für alle Schüler auf dem Podium. In allen Redebeiträgen wurde deutlich, dass die Auszubildenden Wert legen auf eine umfassende und solide Grundbildung bei gerechter Bezahlung und sich mehr Kontrolle wünschen, um verlässliche Ausbildungsstandards zu sichern.
Was die Vielfalt der dualen Ausbildung wirklich bedeutet und welche Kreativität sie hervorbringt, zeigte sich in den Präsenten, die der Ministerpräsident von den jeweiligen Ausbildungsberufen überreicht bekam – da gesellten sich zu dem in der BBZ eigenen Schmiede geschmiedeten Till Eulenspiegel, der die Stärke der beruflichen Bildung fest im Blick die Narrenkappe gegen einen Bauhelm tauscht, zum Beispiel selbstgebackene Kekse in handgefertigten Pappschachteln, ein Lauenburgisches Landbrot, aber auch eine Kladde mit Namensprägung nebst einer großen Auswahl an Stiften, künftige Gedanken und Ideen sicher festzuhalten.
Das Präsent der Malerzunft stellte mit seinem Aufdruck das Motto dieses Besuchstags: Farbe bekennen – Duale Ausbildung im Kreis Herzogtum Lauenburg.