Herzogtum Lauenburg (pm). Plastikmüll stellt eines der gravierenden globalen Umweltprobleme unserer Zeit dar. Die Weltmeere drohen komplett zu vermüllen. Bei einem „weiter so“ beim Umgang mit Kunststoffen wird der Anteil an Plastikmüll im Meer bereits im Jahr 2050 größer sein, als die gesamte Biomasse der Ozeane. Schon heute lässt sich Mikroplastik überall in der Natur nachweisen und seine Wechselwirkungen mit den Organismen sind bisher kaum erforscht.
„Überall wo es vernünftige Ersatzmaterialien gibt, sollte daher auf die Produktion von Plastik verzichtet werden. Wir werden daher künftig keine Kunststoffplakate mehr benutzen, sondern auf weniger umweltschädliche Produkte aus Recyclingpapier umsteigen“, erläutert Volker Hutfils, Keisverbandssprecher der Linkspartei im Herzogtum Lauenburg, den Vorstoß seiner Partei. Hutfils: “Die gebräuchlichen Hohlkammerplakate aus Polypropylen (sog. Easyplates) verbrauchen bei der Produktion wertvolle Rohstoffe und lassen sich nach Gebrauch nur in hoher Sortenreinheit recyceln. Daher landen die Plakate meistens im Restmüll. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Plakate im Wahlkampf auf wundersame Weise einfach von den Laternen verschwinden. Nur leider sind sie dann nicht einfach weg, sondern enden vermutlich überwiegend als Plastikmüll unkontrolliert in der Umwelt.“
Es gibt mittlerweile hinreichend witterungsstabile Alternativen aus bereits recyceltem Altpapier, die von der Linken und anderen Parteien bereits erfolgreich in Wahlkämpfen getestet wurden. Die Vorteile liegen in einem geringeren Ressourcenverbrauch und darin, dass die Plakate anschließend umweltschonend im Altpapier zur Wiederverwertung entsorgt werden können.
Hutfils: „Unser Ziel ist, dass zumindest in unserer Region im Europawahlkampf 2019 keine Plastikplakate mehr benutzt werden. Wir werden daher auf dem Landesparteitag der Linken am 17.11.2018 in Kiel einen entsprechenden Antrag einbringen und uns auch mit den anderen Parteien dazu abstimmen.“ DIE LINKE wird sich außerdem in den Kommunen dafür einsetzen, auch für kommerzielle Werbetreibende die Nutzung von Kunststoffplakaten im öffentlichen Raum zu untersagen.
„Auch wenn unser Beitrag zur globalen Plastikmüllvermeidung damit wohl eher klein ausfallen wird“, ergänzt Hutfils, „sollten Politik und Kommunen mit einem guten Beispiel vorangehen. Der notwendige sozial-ökologische Umbau der Gesellschaft beginnt bei uns vor der Haustür.“