Panten (pm). Am Sonntag (7. Oktober) war der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unter der Leitung von Hans-Heinrich Stamer mit über 20 Gästen zu einer Exkursion in den Hofanlagen sowie durch die Naturschutz-Landwirtschaft des Lämmerhofes von Detlef Hack und Christian Brüggemann eingeladen. Bei der dreistündigen Führung überzeugte der mehrfache Umweltpreisträger durch seine Fachkenntnis und grundsätzliche Sichtweise, seine Bewirtschaftung nach Demeter-Richtlinie auf den Wiesen, Feldern und in den Biotopflächen auch unter dem Gesichtspunkt des aktiven Naturschutzes zu betreiben.
So hatte er bei einer Flurbereinigung das Hellmoor gegen Ackerflächen eingetauscht, um das Moor durch Aufhebung der Entwässerung retten zu können. Die Lämmerhof-Landwirtschaft zeichnet sich durch eine sehr breit angelegte Produktionspalette aus. Im Getreidebau werden auch alte, regionale Hofsorten, sowie Hirse angebaut. In zwei großen Treibhäusern werden Gurken, Tomaten, Mangold, Kohl und weiteres Gemüse kultiviert, die Gäste durften sich leckere Tomaten direkt vom Strauch pflücken und verkosten. In einer Trocknungs- und Reinigungsanlage werden Getreide auch von sonstigen Biohöfen aus der Region bearbeitet und für den Großhandel versandfertig aufbereitet.
Alle Rinder und Schweine des Hofes können im Freien laufen, auf Weiden und, aufgrund der der diesjährigen Trockenheit, auch in Teilbereichen des Hellmoores. Mit großer Freude wurden zahlreiche Wiesenchampignons gefunden und frisch verspeist, die auf konventionell bewirtschafteten Feldern und Wiesen aufgrund der Pestizidwirtschaft kaum noch gefunden werden.
Bei einer abschließenden Apfelverkostung danke Stamer den Lämmerhof-Bauern für die bewundernswert gute, sehr naturnahe Landwirtschaft und den Gästen für die Unterstützung des BUND bei seinen Schutzbemühungen wie unter anderem für den Hambacher Wald, der durch die Klage des BUND gerettet werden konnte. In der Region seien ebenfalls mehrere auch große Baumaßnahmen in Planung wie die Verlängerung der Autobahn A 25 mit der Ortsumgehung Geesthacht, eine Ortsumgehung in Lauenburg und der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals. Diese stünden unter anderem den verbindlichen Klimazielen im Paris-Abkommen von 2015 entgegen und werden daher vom BUND abgelehnt. Stamer machte deutlich, dass der BUND für seine Arbeit auf Unterstützung aus der Region angewiesen sei. jeder sich auf der BUND-Internetseite www.bund-rz.de näher informieren könne und sich als Mitglied oder Spender aktiv einbringen möchte.