Geesthacht (pm). Bei einer Inspektion im Rahmen der Umlagerung von 200 Fässern mit radioaktiven Abfällen in einer Lagerhalle des Helmholtz-Zentrums Geesthacht ist an einem Fass ein zirka drei Zentimeter großer Riss festgestellt worden. Das teilte die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) am 28. September in Kiel mit.
Das Fass enthält schwach radioaktive Metallteile des Nuklearschiffs Otto Hahn, die in Pellets verpresst sind. Es ist zu keinem Austritt von radioaktivem Material gekommen. Das beschädigte Fass ist in ein Überfass eingestellt worden. Vergleichbare Befunde an anderen Fässern sind bei dem abgeschlossenen Umlagerungsvorhaben nicht festgestellt worden. Personal oder Bevölkerung waren und sind nicht gefährdet. Wie und wann es zu der Rissbildung gekommen ist, lässt sich momentan noch nicht sagen. Die Reaktorsicherheitsbehörde hat die Untersuchung des Vorkommnisses unter Einschaltung von Sachverständigen aufgenommen.
Hintergrund
Insgesamt lagern in dem gemeinsamen Gebäude der Lagerbereiche Bereitstellungshalle und HAKONA (Halle für Komponenten-Nachuntersuchungen) des Helmholtz-Zentrums Geesthacht 763 Fässer und sechs sogenannte Konrad-Container mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. In einem ersten Umlagerungsvorhaben sind 200 Fässer in 50 Fasspaletten mit Drehkranz eingestellt worden. Durch diese Art der Lagerung sind in Zukunft ohne weitere Handhabung Inspektionen an den Fässern möglich. Die Bildung von feuchten Bereichen am Boden und am Deckel der Fässer wird vermieden. An keinem dieser Fässer sind bisher Korrosionsschäden festgestellt worden wie sie im KKW Brunsbüttel aufgetreten sind. Dort waren – erstmals in 2012 – in unterirdischen Lagerstätten korrodierte Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Fässern entdeckt worden.